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10. Januar 2016

Gost

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Der sanfte Gost wird ab sofort in Berlin für gute Laune sorgen.

Die Vergangenheit wird so bald nur noch ein dunkler Schatten sein.


25. Mai 2016: Daheim

Liebe Frau Loose,

nun haben Gost, der jetzt Henry heisst, und ich die ersten 24 Stunden beinahe hinter uns gebracht und Katastrophen sind ausgeblieben. Ich sehe ganz klar einen enormen Unterschied zur Ankunft von Melf, der mit einer "Was kost' die Welt"-Attitüde hier landete und sofort angekommen und daheim war. Davon ist Henry noch weit entfernt. Immmerhin gibt es aber innerhalb dieser ersten Stunden doch schon kleine Entwicklungen, die Hoffnung machen, dass er hier in einiger Zeit innerlich angekommen sein wird.

Was natürlich ganz fantastisch ist, ist sein Verhalten mit meinen Katern. Ich glaube wirklich, er orientiert sich ein bisschen an deren entspanntem Verhalten. Mein grauer Jachimo hat heute schon das Fauchen eingestellt und zeigt erste Ansätze zur Begrüßung wenn er (zum Beispiel nach einem Gartengang) wieder auf Henry trifft. Henry selbst will nicht in den Garten, egal. Orsino ist ohnehin total entspannt und schert sich um nichts als dass etwas im Napf ist. Also das ist wirklich ganz großartig hier.

Seit gestern Abend macht er im Wohnzimmer langsam Anstalten, sich zumindest auf eine Hundedecke, wenn schon nicht ins Körbchen, zu legen. Dass er auch Körbchen und Kissen hat, die er benutzen darf, scheint er noch überhaupt nicht zu begreifen. Das kommt vielleicht in den nächsten Tagen.
Vor Treppen fürchtet er sich noch etwas, geht sie aber mit ein bisschen Ermunterung auch runter. Es sind ja zum Glück nicht viele, da ich im Hochparterre wohne.

Ich sichere ihn mit dem Geschirr am Halsband, führe ihn dann mit dem Geschirr, weil er das viel besser abkann. Ich habe auch den Eindruck, dass er im Moment lieber an der Schleppleine läuft, da er so einen größeren Radius hat. Und auch in Hinsicht auf die Erledigung der Geschäfte scheint die Schleppleine besser zu sein. Er braucht um sich zu Lösen definitiv etwas Abstand von mir. Melf konnte zum Beispiel an der kurzen Leine auch nicht kacken.
Was ihm heute morgen anscheinend auch geholfen hat war, dass meine Nachbarin - die auch Stephanie heißt - mit ihren kleinen Hündinnen im Park erschien, von denen eine am Beginn der Läufigkeit ist. Da war Henry dann plötzlich ganz interessiert und entspannte sich sichtbar. Und dann lief es auch mit dem Pieseln und Kacken. Ich war so glücklich darüber und habe ihn natürlich über den grünen Klee gelobt!
Wir werden nun wann immer es passt in den nächsten Tagen zusammen die Runde machen und ich hoffe, dass Henry das eine Unterstützung ist. Es scheint ihm gut zu tun, sich an anderen, entspannten Hunden hier im Kiez zu orientieren.

Was ganz toll ist: er orientiert sich schon an mir, auch draußen an der langen Leine. Er kommt immer wieder angelaufen und stellt sich in meine Nähe und schaut mich auch an. In der Wohnung ist er mein Schatten. Er kennt unser Haus bereits und weiß, wo es reingeht.
Seine Nase ist anscheinend phänomenal.
In der Wohnung kommt er auch ab und an zum Schmusen zu mir. Ich soll dann seinen Kopf in die Hände nehmen und die Ohren kraulen, das findet er toll. Aufs Sofa traut er sich aber noch nicht.

Das Futter schmeckt ihm hervorragend und er scheint es bisher auch gut zu vertragen. Der Kot heute früh war nur zum Schluss etwas weich, ansonsten gut geformt. Er hatte ja aber auch enorme Mengen Wasser getrunken und dann die ganze Aufregung...
Wirklich tief schlafen kann er noch kaum, aber ich glaube es beginnt allmählich. Gerade jetzt liegt er vor mir und träumt ziemlich intensiv. Er muss ja auch vollkommen erschöpft sein.
Ich bin heilfroh, dass er so früh in dieser Woche angekommen ist und wir so doch fast eine Woche haben, bis ich wieder ins Seminar gehe.
Eben war ich für fünf Minuten aus der Wohnung und habe im Hausflur gewartet, ob sich etwas tut - aber alles blieb ruhig. Ich glaube, Henry hat gar nicht gemerkt, dass ich raus bin. Heute Mittag werde ich mal für 15-20 Minuten die Wohnung verlassen und belauschen, wie es in der Wohnung läuft, wenn ich weg bin.

Mit meiner Hundeschule habe ich Kontakt aufgenommen. Ich werde demnächst mit der Trainerin sprechen und ihr Henry beschreiben. In einiger Zeit werden wir wohl mal ihre Hundespielstunde besuchen, damit sie ihn sich ansehen kann und dann entscheiden, wie mit ihm trainiert wird.

Soweit der erste Bericht. Ich werde Sie regelmäßig auf dem Laufenden halten, wie es uns hier so geht.

Herzliche Grüße,
Stefanie Z.

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