Miccetto - endlich leben!
Rasse | Mix |
Geboren | 2011 |
Größe | ca. 45 - 50 cm |
Kastriert | ja |
Krankheiten | keine bekannt, gechipt,
geimpft, Test auf Mittelmeererkrankungen steht noch aus |
Behinderungen | gehbehindert |
Verträglich mit | Rüden, Hündinnen, Kindern wenn sie verständig sind, Katzen nicht bekannt |
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29. Juli 2015
Neuigkeiten von Miccetto
Miccetto durfte nach Norditalien umziehen, in ein kleines, von Tierschützern gut geführtes Tierheim. Unter ihrer Obhut blüht
der liebenswerte Rüde nun sichtlich auf. Er spielt und tobt inzwischen wie jeder andere Hund auch, seine Gehbehinderung beeinträchtigt
ihn dabei in keinster Weise.
Jetzt fehlt dem netten Hundebuben nur noch eine eigene Familie zu seinem Glück. So weit hat er es schon geschafft, da sollte das doch nur
noch ein kleiner Sprung sein.
29. Juli 2015
Kurzbeschreibung
Lieber, sanftmütiger, etwa vierjähriger Hundebub , vom Leben vielfältig gestraft und eingeschüchtert, uneingeschränkt
artgenossenverträglich und Menschen gegenüber eher erwartungslos als ängstlich. Miccettos rechter Hinterlauf ist infolge
eines Unfalls in seiner Funktion beeinträchtigt.
Vorgeschichte
Vor gut zwei Jahren wurde Miccetto mehr tot als lebendig, halbverhungert, dehydriert, von einem Auto angefahren und dadurch
schwer verletzt, von einem Spaziergänger aufgefunden. Der Mann veranlasste die 'Rettung' Miccettos durch die örtliche
Veterinärbehörde und der junge Rüde wurde in ein Canile in der Gegend von Aquila verbracht. Die Verletzung seines Hinterlaufs
wurde dort seinerzeit als inoperabel, bzw. nicht behandlungsbedürftig angesehen. So behielt Miccetto von der langen Zeit,
in welcher er das Bein nicht benutzen konnte und schonen mußte, zumindest eine Muskelatrophie, sowie eine Bänder- und
Sehnenverkürzung zurück. Fraglich ist weiterhin ein falsch, bzw. schlecht verheilter Bruch oder andere Schädigungen des
Beins.
Miccettos gesamter körperlicher Zustand zum Zeitpunkt seiner Aufnahme ins Canile war so desolat, dass davon auszugehen ist,
dass der arme Tropf auch vor seinem Unfall sein Dasein unter hundeunwürdigsten Bedingungen hatte fristen müssen.
Nachdem Miccetto nunmehr seit zwei Jahren 'in der Versenkung' des Hundelagers verschwunden war, ohne dass er
irgendjemandes Adoptionsinteresse geweckt hätte, wollen wir nun versuchen, die Chancen des blonden Hundebuben auf ein
liebevolles Zuhause auf diesem Wege zu vergrößern.
Charakter, Eigenschaften und Ausbildungsstand
Miccettos Dasein war, soweit bekannt, bislang eine Abfolge unverschuldeter Strafen, durchlitten unter hundeunwürdigsten
Umständen. Es ist nicht davon auszugehen, dass Miccetto jemals ein auch nur annähernd artgerechtes Leben in
hund-menschlicher Koexistenz kennenlernen durfte, dass liebevolle Partnerschaft und Freude bringende Kooperation mit
Vertretern der Spezies Mensch für ihn je relevant waren.
Insofern ist neben dem Auf- und Ausbau eines mensch-hundlichen Vertrauensverhältnisses, eine positive Erwartung an ein
Zusammenleben mit Menschen so ziemlich das Erste, was Miccetto zu lernen haben wird. Der Süße ist zwar sanft-zurückhaltend,
was den Kontakt zu uns Zweibeinern anbelangt, aber nicht wirklich ängstlich. Und er ist eben (noch) ohne jede freudige
Erwartung, wenn Menschen sich ihm zuwenden. Bekommt er Besuch in seinem Gehege, wo er seit dem 'Auszug' seiner besten
Hundefreundin derzeit allein 'einsitzt', besichtigt und beschnüffelt er diesen eher verhalten, lässt sich aber schließlich
auch auf Streicheleinheiten ein. Dass eine Beziehung zu Menschen mehr bedeuten kann, als ein 'oberflächlich' angenehmes
Gefühl, verursacht durch streichelnde Hände, wird Miccetto mit der Zeit und vor allem mit seinen Menschen lernen.
Wenn Miccetto erfahren darf, dass es seinen Menschen in Zukunft um ihn, um sein und ihr gemeinsames Lebensglück geht, wenn
er den Unterschied kennenlernen darf zwischen einem Aufenthaltsort und einem Zuhause, zwischen Versorgung (wie auch immer
deren Qualität ist) und liebevoller Obhut, dann wird Miccetto mit dem sonstigen, für einen zivilisierten Familienhund
obligatorischen Know-How, wohl keine größeren Probleme haben.
Der Süße kommt mit allen Artgenossen gleichermaßen gut aus und zeigt hier auch intensivere Bindungsbereitschaft. Miccettos
Verhältnis zu Katzen konnte bisher nicht getestet werden.
Gesundheit
Ein Test auf Mittelmeererkrankungen steht noch aus. Miccetto stammt allerdings aus einer Gegend, wo eine diesbezüglich
positive Testung mehr als unwahrscheinlich ist. Sonstige Krankheiten sind nicht bekannt.
Miccettos Verletzungen infolge seines Unfalles sind verheilt. Inwieweit die Funktionalität seines rechten Hinterlaufs ggf.
durch operative oder physiotherapeutische Maßnahmen wiederherzustellen oder zumindest zu verbessern sein wird, wird zu klären
sein. Miccetto selbst ist durch seine Einschränkung bewegungsmäßig weitaus weniger behindert als ihn sein bisheriges Schicksal
in Sachen Lebensfreude und -glück behindert.
Miccetto ist kastriert und zieht gechipt, grundimmunisiert und gegen Tollwut geimpft in sein neues Zuhause.
Anforderungen an ein neues Zuhause
Miccettos zukünftige Menschen müssen dem Hundebuben die Zeit geben, Leben(-sfreude) zu lernen, mensch-hundliche Beziehungen
an- und aufzunehmen und darin die Sicherheit und Zufriedenheit zu finden, die ihm bisher nicht vergönnt war. Miccettos Menschen
müssen über einen lang-ausdauernden, eher sanften und nicht zu stürmischen Atem in Sachen Vertrauensbildung und
artübergreifender Beziehungskonsolidierung verfügen. Sie müssen in ihren Offerten an den, bisher vom Leben und von Menschen
so umfänglich im Stich gelassenen Hundekerl ebenso beharrlich, liebevoll und plausibel, wie geduldig und kleinschrittig
vorgehen, dann wird Miccetto 'mitgehen' können, ins zukünftig glückliche, gemeinsame Leben - egal, ob auf drei oder vier Beinen.
Besonderheiten
Miccetto kann wegen seiner verkürzten Rute nicht in die Schweiz vermittelt werden.
Miccetto durfte nach Bayern ziehen und wird dort fortan umsorgt.
Vermittelt im März 2016