Nutella - Spiel, Spaß und Arbeitsfreude pur
Rasse | Malinois-Mix |
Geboren | ca. Ende 2013 |
Größe | ca. 52 cm |
Kastriert | ja |
Krankheiten | keine bekannt, negativ auf Leishmaniose und
Rickettsiose getestet |
Behinderungen | keine |
Verträglich mit | Rüden, Hündinnen, Katzen, Kindern |
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6. Oktober 2016
Kurzbeschreibung
Junge Hundedame von offenem, freundlichem und zugewandtem Wesen, sehr menschenbezogen, immer arbeitsfreudig, aktiv
und ausgesprochen lernfreudig, dabei aber auch wachsam und beschützend; mit anderen Hunden verspielt, sehr verschmust
mit ihren Menschen; braucht eine liebevolle und klare Führung um sich wohl zu fühlen.
Vorgeschichte
Nutellas Vorgeschichte liegt weitgehend im Dunkeln. Sie wurde streunend in Sizilien aufgegriffen und ins Tierheim
gebracht. Es ist zu vermuten, dass sie ausgesetzt wurde. Allerdings kann man davon ausgehen, dass die
vollmilchschokoladenbraune Schönheit noch nicht allzu viel Schlechtes erlebt hat, denn sie geht auf Menschen
freundlich und interessiert zu.
Nutella schaffte es auf eine Pflegestelle im süddeutschen Raum und von dort aus in eine Familie, die aber von
ihrer Wachsamkeit überfordert war. Nun ist sie erneut auf der Suche nach Menschen, die die wunderschöne, junge
Hundedame in ebenso liebevolle wie souveräne Obhut nehmen und ihr zeigen, wo 's im Leben lang geht und wie
artübergreifendes Glück funktioniert.
Charakter, Eigenschaften und Ausbildungsstand
Auch wenn Nutellas Äußeres nicht ganz dem eines Malinois entspricht, ist sie charakterlich ganz klar ein Abkömmling
dieser Rasse. Ihr ganzes Lebensglück liegt darin, mit ihrem Menschen zu kooperieren, gefordert zu werden, lernen zu
dürfen und dafür gelobt zu werden. Sie ist sehr menschenbezogen und hängt an den Lippen ihres Hundeführers. Gemeinsam
Aufgaben zu meistern, findet sie wundervoll, sie liebt klare Strukturen und Ansagen und braucht Grenzen, an denen
sie sich orientieren kann. Dabei nimmt sie auch einen Tadel nie krumm, braucht aber im Gegenzug ebenso viel
Liebe wie Schmuseeinheiten und gemeinsam verbrachter Zeit mit einem ausreichenden Maß an Aktivitäten und
geistiger Auslastung, um glücklich zu sein.
Wenn man Nutella zu viel sich selbst überlässt, fallen ihr in ihrem Arbeitseifer die verschiedensten Aktivitäten ein,
mit denen sie ihre Langeweile zu mildern versucht. Allerdings überspannt sie dabei zeitweilig das Maß der Dinge, denn
sie tendiert zu Übereifer und steigert sich dann in ihre selbstgewählte Aufgabe. Z.B. bewacht und schützt sie
rassebedingt gern alles, was zu ihr gehört. Dabei ist sie sehr einfach dirigierbar. Man kann ihr mit einem Wink
klar machen, wer zum zwei- und vierbeinigen Freundeskreis gehört und nach kurzer "Prüfung" heißt sie alles freundlich
willkommen. Ohne eine Führungsperson an ihrer Seite, die ihr Sicherheit und Grenzen vermittelt, tendiert sie
jedoch schnell zu einem Übermaß an Wachtrieb, der aus einer leichten Unsicherheit resultiert und sie dazu bringt,
sich und ihrem Territorium alles vom Leib zu halten, was sie als fremd erachtet.
Mit Artgenossen ist Nutella grundsätzlich gut verträglich. Sie spielt gern mit anderen Hunden, sobald sie ihr bekannt sind
und macht in ihrer Zuneigung keine Unterschiede zwischen großen und kleinen, männlichen oder weiblichen Fellnasen. Ihr
Spielverhalten ist manchmal etwas lautstark und kann sogar ein wenig grob werden, so dass man sie zeitweilig ermahnen
muss, sanfter zu sein. Dem folgt sie dann aber auch sofort. Bei der Fütterung hat sie gern ein Eckchen für sich
allein, damit ihr niemand das "lecker Fresschen" streitig machen kann.
Bei der Begegnung mit fremden Hunden benötigt sie anfangs Zeit und die ruhige Sicherheit ihres Menschen, sonst hält
sie sich unbekannte Artgenossen aus Unsicherheit erstmal vom Leib, besonders wenn ihre Bewegungs- und
Kommunikationsmöglichkeit durch eine Leine eingeschränkt wird. Aber auch hier gilt: Ein ernstes Wort ihres
Menschen und sie akzeptiert ihr Gegenüber gelassen und verzichtet auf Kompetenzgerangel. Je mehr Umgang sie
mit anderen Hunden hat, desto eher vergisst sie ihre Unsicherheit und um so leichter fällt ihr der Umgang auch
in fremder Umgebung.
Katzen findet Nutella spannend, grundsätzlich akzeptiert sie Samtpfoten, die zu ihrem Haushalt gehören. Diese sollten
jedoch halbwegs selbstsicher sein, denn Nutellas Annäherungsversuche sind forsch und wenn ein Stubentiger dabei das
Weite sucht, lässt sie die "Spielaufforderung" nicht unbeantwortet und geht hinterher. Das führt zeitweilig zu
Kommunikationsschwierigkeiten zwischen der Hunde- und der Katzensprache, die anfangs manchmal einer Klärung durch
die dazu gehörenden Menschen bedarf. Gelassene Katzen mag das Schokimädel um so mehr, mit ihnen schmust sie
ungehemmt und teilt auch gern das Lager mit ihnen.
Mit Kindern ist Nutella in der Regel fröhlich und verspielt. Sie kann mit Kleinkindern sehr sanft sein und lässt
sich gern von ihnen durchkuscheln, wenn diese nicht grob werden. Durch Nutellas zeitweilige Unsicherheit ist es aber
nicht angeraten, sie mit kleineren Kindern allein zu lassen, denn nicht immer stimmt die Verständigung zwischen
ihr und den Lütten. Jugendliche, besonders wenn sie den Umgang mit Hunden gewöhnt sind und schon etwas
Selbstsicherheit mitbringen, empfindet sie als prima Sparringspartner bei Spiel und Sport.
Nutella geht gut an der Leine, kennt die Grundkommandos und ist absolut stubenrein. Autofahren findet sie klasse,
denn Dabeisein ist für sie alles ;-) Sie bleibt zwar klaglos über mehrere Stunden allein, ist dabei aber nicht
glücklich und schnell unterfordert, wenn es vor- bzw. nachher keinen entsprechenden Ausgleich an Aktivitäten und
Miteinander gibt. Insgesamt ist ihr Verhalten aber tadellos und der Umgang mit ihr ausgesprochen angenehm, solange
sie eine klare, liebevolle Führung bekommt und weiß, an welche Regeln sie sich halten soll.
Gesundheit
Nutella wurde negativ auf Leishmaniose und Rickettsiose gestestet. Sonstige Krankheiten sind nicht bekannt.
Sie ist kastriert und zieht gechipt, grundimmunisiert und gegen Tollwut geimpft in ihr neues Zuhause.
Von offizieller Stelle in Italien wurde Nutellas Geburtsdatum bei ihrem Auffinden recht willkürlich auf Juli 2012
geschätzt. Sowohl ihr Zahnstatus als auch ihr Verhalten beim Eintreffen in Deutschland zeigten aber deutlich, dass
sie etwa 1 bis 1,5 Jahre jünger sein muss. Die hiesigen Ärzte gehen daher von einem tatsächlichen Geburtsdatum
Ende 2013 aus.
Anforderungen an ein neues Zuhause
Nutella ist kein Anfängerhund. Ihre zukünftigen Menschen sollten souverän sein, klare Grenzen setzen können, einige
Ahnung von Hundeverhalten und -beschäftigung haben und gerne und viel mit ihrem Hund unterwegs sein. Freude an
gemeinsamen Aufgaben und daran, Nutellas hellen Verstand auszulasten, ist Grundbedingung für eine Vermittlung.
Sie ist kein Hund, der in einer Familie nebenher "mitläuft", sie braucht viel Ansprache und genügend
eigene Auslastung.
Durch ihre Lern- und Arbeitsfreude ist Nutella ein eher anspruchsvoller Hund für einen Hundeführer, der gern auch
hohen Anforderungen gerecht werden möchte. Sie wäre ausgesprochen glücklich über eine richtige Aufgabe, die ihr und
ihren Menschen Spaß macht. Rassebedingt ist sie prädestiniert für verschiedene Hundesportarten, insbesondere wenn
sie dabei ihre Beweglichkeit, Reaktionsschnelle und Menschenbezogenheit unter Beweis stellen darf. Aber auch als
gut ausgebildeter Begleithund oder bei der Fährten- und Stöberarbeit würde sie gern gemeinsam mit ihrem Zweibeiner
glänzen.
Als seelischen Ausgleich erwartet sie viel Liebe, Zuwendung und Lob. Dann wird sie zu einer anschmiegsamen, sanften
und ausdauernden Schmuserin, die vor Glück strahlt.
Ein souveräner, verspielter Hundefreund ist Nutella willkommen, aber keine Bedingung, solange ihre Menschen genug
Zeit für sie haben. Ein eher reizarmes Umfeld wären hilfreich für ihren Seelenfrieden. Über ein eigenes Grundstück
(gern in ländlicher Umgebung) würde Nutella sich dabei freuen, aber auch das ist keine Bedingung für ihr Glück.
Nutella hat ihre Pflegestelle verlassen und ist in Oranienburg bei ihrer eigenen Familie heimisch geworden.
Vermittelt im November 2016