Still, sanft und treu
Der sanfte Asso war ungefähr vier Jahre alt, als er in einer italienischen Hundehölle abgegeben wurde. Als kleiner und dazu
eher schüchterner Hund hatte er keinerlei Chance, dem dort herrschenden mörderischen Überlebenskampf etwas
entgegenzusetzen. Sein einziges Glück war, dass das Hundelager von den italienischen Behörden nur ein Jahr später
konfisziert und er mitsamt seiner Partnerin Bita in ein anderes Canile umgesetzt wurde.
Dieses Tierheim war nicht viel besser als die Hundehölle. Die Tiere lebten dort in dunklen, feuchten Gehegen, das Futter war auf
ein Minimum reduziert, Auslauf gab es nie, Kontakt zu Menschen war selten. Aber zumindest waren Asso und Bita vor den Übergriffen
anderer Hunde geschützt und überlebten. Der Preis dafür war allerdings hoch: Beide bezahlten mit einem Teil ihrer Seele
und wurden zu ängstlichen und sehr zurückgezogenen Hunden.
Glücklicherweise hat Asso sich relativ schnell von diesem Martyrium erholt, seit er in Monte ist. Er ist zwar immer noch
schüchtern und braucht ein Weilchen, bis er Vertrauen gefasst hat, aber dann wird er zum glücklichen Schmuser und liebt die
Nähe seiner Menschen sehr. Er hat grundsätzlich wieder Vertrauen zu Zweibeinern gefasst, nur hektische Bewegungen oder sehr
laute Menschen treiben ihn immer noch mal zurück in seine Reserve.
Mit anderen Hunden hat Asso keine Probleme, nur sehr dominante Artgenossen meidet er - ein Überbleibsel seiner unschönen
Vergangenheit. Sanfte Hündinnen mag er hingegen sehr und seine Bita liebt er richtiggehend. Katzen kennt er dagegen gar nicht, mit
ihnen weiß er nichts anzufangen. Und auch mit Kindern dürfte er in seinem Leben bisher kaum etwas zu tun gehabt haben.
Als Asso aus dem privaten Tierheim nach Monte kam, war sein linkes unteres Augenlid zerrissen und vernarbt. Vermutlich hatte er sich
irgendwann am Stacheldraht der dortigen Gehege verletzt und die Wunde war nie behandelt worden. Mittlerweile wurde die Verletzung noch
einmal bereinigt und sauber vernäht, so dass das Auge nicht mehr ununterbrochen tränt. Allerdings müssten seine
Tränenkanäle mal geöffnet werden, damit sie wieder richtig abfließen können. Dafür sind Assos Zähne
saniert worden, denn die waren in ziemlich schlechtem Zustand.
Nun ist der sanfte, stille und ausgesprochen liebenswerte Kerl auf der Suche nach einem Zuhause, das ihm nach all den Jahren endlich Liebe
und Geborgenheit schenkt. Asso hätte so gern einen Menschen für sich, der ihn so viel wie möglich bei sich sein lässt
und das stille Miteinander ebenso genießt, wie er selbst. Er liebt lange, ruhige Spaziergänge und ist gut leinenführig. Nur
die Stubenreinheit muss er noch lernen - er war ja noch nie in einem Haus. Aber er hätte die Wärme und Sicherheit eines
eigenen Zuhauses nach all den Jahren des Kämpfens mehr als verdient.
So lange wie Asso noch im Canile ist, würde er sich auch sehr über Paten freuen, die ihn finanziell unterstützen und ihm
und Bita das Leben mit dem einen oder anderen Geschenk schöner machen. Vielleicht können wir den beiden gemeinsam zeigen, dass
sie nicht ganz vergessen sind und dass es Menschen gibt, die sie - trotz großer Entfernung - lieben.
Asso |
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Rasse | Pinscher-Mix |
Geboren | 2003 |
Kastriert | Ja. |
Krankheiten | Keine bekannt. Gechipt, geimpft, bei Ausreise auf
Leishmaniose getestet. |
Behinderungen | Keine. |
Verträglich mit | Rüden, Hündinnen, Kindern (wenn verständig),
Katzen kennt er nicht.
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