Lucas Leben hörte auf, als er noch kein Jahr alt war. Damals wurde er in einer italienischen Hundehölle abgegeben und nie
mehr sollte er einen Fuß in die Freiheit setzen. Denn nur ein Hund, der nicht mehr aus solch einem Ort herauskommt und der so
wenig wie möglich kostet, bringt den Besitzern einer Hundehölle Gewinn. Luca sollte für lange Jahre einer der dort
lebenden mehr als 500 "Goldesel" werden - er bezahlte die Geldgier der Menschen mit einem trostlosen Leben in Gefangenheit
und Angst.
Der bildhübsche Jungrüde kam nur sehr schlecht mit den katastrophalen Bedingungen des Hunde-Massenlagers klar. Viel zu
sensibel, um den unerträglichen Stress und die aggressive Stimmung dort aushalten zu können, wurde er zu einem nervösen
Nervenbündel, das ruhelos im kleinen Gehege hin und her tigerte. Ununterbrochen lief er an den Gitterstäben auf und ab
und versuchte zu entkommen, wann immer er eine Möglichkeit dazu sah. Aber es gelang ihm nie. Und das machte ihn immer
unglücklicher.
Sein Leben besserte sich erst, als die Hundehölle im Jahr 2007 aufgrund der dort herrschenden unglaublichen Missstände von
den italienischen Behörden konfisziert und die Hundeschar befreit werden konnte. Seit 2010 lebt Luca nun mit seinen
langjährigen Leidensgenossen im Tierheim in Monte und wird von Menschen betreut, denen das Wohl der Tiere wirklich am Herzen
liegt. Seitdem hat er sich charakterlich sehr geändert, ist wesentlich ruhiger geworden und hat ein sich zu einem liebenswerten,
lebensfrohen Schmuser entwickelt.
Mit anderen Hunden kam Luca an sich immer gut aus. Aber das unentwegte Mobbing der ranghöheren Rüden in seinem alten Tierheim,
die um sämtliche Ressourcen wie Futter, Wasser oder Schlafplätzen kämpfen mussten, hinterließ seine Spuren in
Lucas Charakter. Mit Hündinnen versteht er sich bis heute sehr gut, er hält auch durchaus mal ihr Gekeife aus, ohne sich daran
zu stören. Sogar die kleine Ulca, die ihre Gehegegenossen anfangs mit futterneidischen Angriffen immer auf eine echte Geduldsprobe
stellt, konnte er von seiner Gutmütigkeit überzeugen. Heute liegt er sogar mir ihr gemeinsam auf einer Decke und sie fühlt
sich sichtlich wohl mit ihm.
Bei Rüden ist er eher vorsichtig und zieht sich schnell zurück, weil er zu viele schlechte Erfahrungen mit ihnen gesammelt hat.
Er reagiert leicht mit Misstrauen auf sie, aber er lässt sich nicht in Streitereien verwickeln, sondern weicht nur aus, wenn er
sich nicht mehr sicher fühlt.
Auch bei Zweibeinern kann er ein restliches Misstrauen noch nicht immer ganz vermeiden. Zu lange war er den Aggressionen des genervten
Hilfspersonals der Hundehölle ausgesetzt. An sich mag er heute Menschen sehr und wenn er sie kennt und Vertrauen zu ihnen aufgebaut
hat, liebt er es, gestreichelt zu werden und mit ihnen herumzutoben. Wenn man allerdings mit ausgestreckten Händen auf ihn zukommt,
läuft er davon und beobachtet einen nur noch aus der Entfernung. Zu oft hat er von Händen nur Schlechtes erfahren und es
fällt ihm schwer, daran zu glauben, dass diese Zeiten vorbei sind. Aggressiv ist er trotz allem gegen Menschen noch nie geworden.
Dafür geht er mittlerweile für sein Leben gern mit seinen Pflegern spazieren und freut sich einen Kullerkeks, wenn jemand mit
einer Leine in sein Gehege kommt. Er genießt die Ausflüge in die ungewohnte Freiheit und erkundet mit Begeisterung alles Neue,
das er kennenlernen darf.
Leider sind Lucas Augen in letzter Zeit schlechter geworden und er hat mit Sicherheit nicht mehr seine volle Sehkraft. Aber blind ist
er nicht. Wie sich seine Sehschwäche allerdings entwickeln wird, können die italienischen Tierärzte nicht absehen.
Ansonsten geht es ihm gesundheitlich aber noch gut und er freut sich sichtlich seines neu gewonnenen Lebens.
Luca wäre aber noch glücklicher, wenn er ein Zuhause finden könnte, in dem er endlich so viel Geborgenheit und
Sicherheit bekommt, dass er seine letzten Ängste auch noch über Bord werfen kann. Der liebenswerte Rüde würde sich
so gern auf "seine" Menschen einlassen können, aber er braucht nach wie vor ein wenig mehr Zeit, bis er Vertrauen fassen
kann.
Ob Luca noch solch ein Zuhause findet, wissen wir nicht. Aber solange er auf seine eigene Familie wartet, würden wir uns für
den netten Kerl unglaublich freuen, wenn er einen Paten für sich begeistern könnte. Jemanden, der ihm auf die Entfernung zeigt,
dass er nach all den einsamen Jahren doch nicht ganz von der Welt vergessen wurde und der ihm sein Leben ein klein wenig bunter macht.
Wenn Sie Lust haben, Luca hier und da mit einem Paket zu erfreuen und ihm vielleicht sogar helfen, seine medizinische Versorgung
sicherzustellen, dann schreiben Sie ihm. Sie könnten damit ein klein wenig von dem wieder gut machen, was andere Menschen und das
Leben ihm genommen haben.
Februar 2013:
Paulina Wolf hat sich in Luca verguckt und spart sich nun Pakete für den lieben Kerl von ihrem Taschengeld ab.
Das findet Luca natürlich oberklasse! Wir auch
November 2013
Luca hat Katzen kennen gelernt
Er hat dabei zwar neugierig, aber sehr entspannt auf die Samtpfoten reagiert.
Einem Zusammenleben mit Katzen sollte also mit ein wenig Anleitung
nichts im Weg stehen.
Luca |
|
Rasse | Mix |
Geboren | 2000 |
Größe | ca. 55 cm |
Kastriert | Ja. |
Krankheiten | Verminderte Sehkraft. Gechipt, geimpft, bei Ausreise auf Leishmaniose getestet. |
Behinderungen | Keine. |
Verträglich mit | Hündinnen, Kindern, Katzen, Rüden bedingt. |
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