Nino sitzt immer noch in seinem Schneckenhaus. Leider wird sich das im andauernden Stress des Tierheimlebens und
der dort fehlenden permanenten Gesellschaft durch Menschen vermutlich nicht entscheidend ändern. Die Zeit,
sich eingehend um so ängstliche Hunde zu kümmern, fehlt im hektischen Betrieb des Caniles.
Der schüchterne Rüde hat sich eng an Dafne, seine Gehegegenossin, angeschlossen. Sie ist sein Bollwerk
gegen alles, was ihm Angst macht und gibt ihm Sicherheit. Allerdings nicht so viel, dass er sich an uns heran
getraut hätte, als wir die beiden zum Fotografieren besucht haben.
15. Januar 2013
... traut sich einfach noch nicht ...
Gemeinsam mit seinen Geschwistern Giuseppina und Nina verbrachte Nino den Anfang seines Lebens auf einem Bauernhof in den
italienischen Abruzzen. Was sich im ersten Augenblick geradezu romantisch anhört, war für das kleine Hundetrio ein
endloser Albtraum. Sie wurden in winzigen Käfigen eingesperrt gehalten wie Schlachtkaninchen (denen man das genauso wenig antun
sollte) und nur mehr schlecht als recht versorgt. Heraus aus ihren Höhlen durften sie nie, Futter und Wasser gab es nur, wenn
ihrem Herrchen das nicht grad zuviel wurde, menschliche Ansprache kannten die drei so gut wie gar nicht.
Irgendwann war es das Herrchen der wunderhübschen Winzlinge leid, die drei überflüssigen Mäuler zu verköstigen
und er wollte sie nur noch loswerden. So kamen sie ins Tierheim. Anfangs waren alle drei wie versteinert. In der
Nähe von Menschen bewegten sie sich gar nicht, wie zu Salzsäulen erstarrt saßen sie da, als ob sie auf ihren Tod
warten würden. Giuseppina taute als erste auf und wurde schnell zutraulich und sanft verschmust. Sie lebt mittlerweile in einem
eigenen Zuhause in Deutschland.
Nina und Nino taten sich schwerer damit, auf Menschen zuzugehen. Der Ängstlichste der drei ist immer noch Nino, den man nach wie
vor so gut wie nicht anfassen kann. Nicht dass er dabei irgend jemandem etwas tun würde. Wie seine Schwestern ist er absolut
aggressionslos. Aber er weicht Menschen geschickt und ganz leise aus, so dass man kaum an ihn heran kommt. Wenn man ihn anfasst, ist
er immer noch wie versteinert und traut sich nicht, die sanften Berührungen zu genießen. Nur sehr, sehr langsam lässt
er den Gedanken an sich heran, dass Zweibeiner noch etwas anderes als Angst und Schrecken mit sich bringen. Aber eine Ahnung davon,
dass Hände auch streicheln können, hat er mittlerweile wenigstens schon bekommen.
Mit anderen Hunden ist Nino unkompliziert und gut verträglich, aber auch hier ist er eher schüchtern und kommt erst aus
sich heraus, wenn er seine Artgenossen kennt und weiß, dass sie ihm nichts Böses wollen.
Nino bräuchte dringend ein Zuhause in einem ruhigen, gelassenen Haushalt, in dem viel Zeit und Geduld auf ihn warten, damit er
seine Vergangenheit hinter sich lassen kann. Hektik und Lautstärke des Tierheims halten ihn unweigerlich in seinem Trauma gefangen
und er schafft es dadurch nicht, sich den Pflegern zu öffnen und die Zuwendungen zu genießen, die sie ihm anbieten. Ninos
neues Leben sollte ritualisiert und gleichmäßig verlaufen, so dass er sich an der Sicherheit der Abläufe festhalten
und orientieren kann. Kinder passen in dieses Leben eher nicht hinein, aber ein nicht zu aktiver, menschenliebender zweiter Hund
würde ihm sicherlich helfen, sich neu zu orientieren.
Ohne ein eigenes, gut eingezäuntes Grundstück wird es für Nino allerdings nicht gehen. Obwohl er wegen seiner
Größe für reine Wohnungshaltung durchaus geeignet wäre, braucht er unbedingt die Möglichkeit, gesichert
laufen zu können. Denn an der Leine geht Nino noch nicht und es wird sicherlich auch noch eine ganze Weile dauern, bis er die
Angst davor verloren hat. Unbedingte Grundbedingung für seine Adoption sind aber Menschen mit haufenweise Zeit, Liebe und Geduld,
die ihm die Zeit geben, die er braucht, um aus seinem Schneckenhaus herauszufinden. Ohne solche Menschen wäre Nino dazu verdammt,
den Rest seiner Tage als Bündelchen Angst im Tierheim zu verbrigen. Aber wir sind sicher, dass es jemandenn gibt, der dem
bildhübschen kleinen Kerl die Chance gibt, die er so dringend braucht.
Nina und Nino kommen medizinisch komplett versorgt, gechipt und geimpft, entwurmt und gegen Ektoparasiten behandelt nach Deutschland.
Beide sind negativ auf Leishmaniose getestet.
Bis die beiden Geschwister ihre eigenen Familien gefunden haben, wäre es schön, wenn ihnen Paten aus der Entfernung zeigen,
dass das Leben mit vielen schönen Kleinigkeiten auf sie wartet. Die Zeit, die sich das Monte-Team nimmt, um Geschenke mit den
Hunden auszupacken und die schönen Dinge, die die Tiere dabei erwarten, hat schon bei vielen von ihnen kleine Wunder bewirkt.
Vielleicht können wir solch ein Wunder auch für Nina und Nino erreichen.
Januar 2013:
Ola Minkenberg übernimmt gleich eine doppelte Patenschaft für den kleinen Nino: Sie versorgt ihn sowohl mit
Geschenken zum Auspacken als auch mit Geld für sein Sparschwein!
(Haben eigentlich Hunde auch Sparschweine?)
Nino |
|
Rasse | Mix |
Geboren | Oktober 2007 |
Größe | ca. 40 cm |
Kastriert | Ja. |
Krankheiten | Keine bekannt. Gechipt, geimpft, negativ auf Leishmaniose getestet. |
Behinderungen | Keine. |
Verträglich mit | Rüden, Hündinnen, Kindern, wenn sie verständig sind.
Katzen nicht bekannt, aber anzunehmen. |
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