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15. Dezember 2010

Der Bagger

Ein Weihnachtsgeschenk der besonderen Art

Die schlimmste Zeit des Jahres in Canalba ist die Regenzeit. Da das Tierheim zwischen Adria und den Abruzzen liegt, stauen sich im Winter die feuchten Wolkenmassen vor dem Gebirge und regnen sich gnadenlos über den Köpfen der Hunde ab. Dabei ist es oft nicht mehr als wenige Grad über Null kalt und nirgends gibt es mehr ein trockenes Plätzchen. Im schlimmsten Fall stehen die Gehege und Gänge stellenweise zentimetertief unter Wasser und die Vierbeiner müssen auf den Palettenebenen Zuflucht suchen, um trocken stehen oder liegen zu können. Am schlimmsten ist es im tiefer gelegenen Teil des Caniles, der an den kleinen Fluss grenzt. Dorthin fließen die Regenmassen und stauen sich vor den Löchern in der Außenmauern des Geländes, durch die sie nur mühsam ablaufen können.

In diesem Sommer hatte Nino die gute Idee, das Canile mit einem Netz von Entwässerungsgräben zu durchziehen, die in einem Tiefpunkt enden sollten, so dass das Wasser besser ablaufen könnte. An der tiefsten Stelle könnte es dann bei Bedarf zusätzlich mit Pumpen über die Mauer befördert werden. Aber die Arbeit war extrem mühsam, denn in der Gegend ist der Lehmboden hart wie Stein und man kommt nur mit Spitzhacken in die Erde. Und ein Minibagger sollte 1000 Euro Leihgebühr kosten - zu viel Geld, das man von den Hunden hätte abziehen müssen. Die Zeit reichte nicht vorn und nicht hinten für das Vorhaben und so kam es ins Stocken.

Der Bagger Vor kurzem hörten zwei Bekannte von Karin von der Idee und den Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Romano und Eleonora, ein deutsch-italienisches Ehepaar, das immer schon viel für den Tierschutz und besonders für die Canalba-Hunde getan hat, fanden das Projekt nicht nur unterstützenswert, sondern waren auch sofort zu aktiver Hilfe bereit.

Der Bagger Denn Romano hat unter anderem einen eigenen Minibagger, den er schon am nächsten Tag selbst ins Canile brachte - und einen Baggerfahrer gleich noch obendrein. Binnen kürzester Zeit waren nun die Gräben ausgehoben, natürlich unter tatkräftiger Mithilfe der verfügbaren männlichen Wesen im Hundeheim. Eine Aktion, die nicht nur allen Beteiligten (und den 'fernsehguckenden' Hunden in den angrenzenden Gehegen) Spaß gemacht hat, sondern auch von großem Nutzen ist, wie sich bereits beim nächsten Regenschauer herausstellte. Denn das Wasser fließt nun kontrolliert in den tiefen Teil des Caniles und kann dort ohne Probleme abgepumpt werden. Keine lästigen Pfützen mehr, keine überschwemmten Gehege, keine nassen Füße oder Pfoten wie früher.

Seit der Bagger wieder abgezogen ist, beschäftigt sich Nino damit, die Gräben mit Beton auszukleiden, damit sie nicht binnen kürzester Zeit wieder zertreten und unbrauchbar sind.

Den Minibaggereinsatz aber haben Romano und Eleonora den Canalbahunden zu Weihnachten geschenkt. Das Canalba-Team und die Hunde haben sich sehr über dieses etwas ungewöhnliche aber doch so hilfreiche Geschenk gefreut und sagen Herzlichen Dank!


Der Bagger Der Bagger
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