9. Februar 2011
  Ein persönlicher Trainer für Mao
  
    
    Mao hat von seiner Patin Frau Hahnefeld ein besonderes Geschenk gemacht bekommen: Sie hat ihm 8 Trainerstunden bei einem 
    eigenen Hundetrainer spendiert, damit sich sein Sozialverhalten unter Mithilfe eines Professionellen verbessern kann.
    
    Patricia hatte zunächst einige Schwierigkeiten, jemanden zu finden, der in ein Tierheim kommt, um dort mit Hunden zu 
    arbeiten, die keine Lobby haben. Endlich erklärte sich aber eine junge Tierärztin und ausgebildete Hundetrainerin mit 
    einem sehr guten Ruf bereit, sich Mao anzusehen.
    
    Wie der immer noch leicht misstrauische Mao auf diese Spezialbehandlung reagierte, lassen wir Patricia selbst erzählen:
    
    
    Hallo Barbara,
    die Trainerin war da und ich habe eine Menge dazu gelernt.
    
  
    
       Zuerst bin ich in das Gehege und habe Mao in den Auslauf gelassen. Nach fünf Minuten kam Federica (die auch Tierärztin 
    ist) in der Hockstellung dazu. Mao hat einen großen Bogen gemacht, mehrmals gepinkelt und sie dann von weitem 
    beäugelt (in der Hundesprache: Wer bist Du? Was willst Du? Das ist mein Territorium!!). Langsam kam er näher, Federica 
    hat "Komm her" auf Deutsch gesagt und dabei aber Mao nie direkt angesehen. Nach kurzer Zeit nahm er das erste 
    Leckerli. So ging das eine Weile. Nach 20 Minuten ließ er sich unten am Hals anfassen, aber nicht am oben am Kopf. Ich war 
    die ganze Zeit dabei und als ich wegging, blieb er stehen und ist nicht wie üblich hinter mir her gelaufen.
             
    Zuerst bin ich in das Gehege und habe Mao in den Auslauf gelassen. Nach fünf Minuten kam Federica (die auch Tierärztin 
    ist) in der Hockstellung dazu. Mao hat einen großen Bogen gemacht, mehrmals gepinkelt und sie dann von weitem 
    beäugelt (in der Hundesprache: Wer bist Du? Was willst Du? Das ist mein Territorium!!). Langsam kam er näher, Federica 
    hat "Komm her" auf Deutsch gesagt und dabei aber Mao nie direkt angesehen. Nach kurzer Zeit nahm er das erste 
    Leckerli. So ging das eine Weile. Nach 20 Minuten ließ er sich unten am Hals anfassen, aber nicht am oben am Kopf. Ich war 
    die ganze Zeit dabei und als ich wegging, blieb er stehen und ist nicht wie üblich hinter mir her gelaufen.
    
    Fazit: Mao möchte zuerst dominieren und hat ein ihm gegebenes, natürliches Misstrauen. Seine Kommunikationsfähigkeit
    ist positiv, weil er den Augenkontakt mit dem Menschen sucht. Er darf in keinster Weise zu einem körperlichen Kontakt 
    gezwungen werden, zumindest nicht in der Anfangsphase. Nach einiger Zeit, wenn er eine Belohnung nur nach visuellem Kontakt 
    bekommt, kann man ihn leicht berühren.
    
    
       Die Trainerin meint, dass sei sehr positiv nach einer solchen ersten Begegnung. Sie rät folgendes: Zuerst einmal empfiehlt 
    sie ein Buch von der Schwedin Turid Rugaas (vor allem das Studium der Beschwichtigungssignale). Dann:
        
    Die Trainerin meint, dass sei sehr positiv nach einer solchen ersten Begegnung. Sie rät folgendes: Zuerst einmal empfiehlt 
    sie ein Buch von der Schwedin Turid Rugaas (vor allem das Studium der Beschwichtigungssignale). Dann:
    
    
      - Übungen zur Herstellung des Vertrauens ... Blickkontakt - Leckerli
- Niemals direkt auf ihn zugehen, auf den Boden blicken und abwarten, ob er sich nähert
- Für das Erste keine Leine oder Geschirr
- Fressen nur zu ganz bestimmten Uhrzeiten ohne den Fressnapf stehen zu lassen
- Der Fressnapf oder die Schlafstelle darf nicht an Übergangsorten oder erhöhten Stellen stehen 
    (Eingang zu Haus oder Garten, Flure, Schlafzimmer, Sofas, Betten ...)
- Kein Essen vom Tisch bei der Mahlzeit
- Strikte Regeln und einen regelmäßigen Tagesablauf (auf keinen Fall: "Ach du Armer, jetzt kannst du tun was 
    du willst, du hast ja so viel versäumt ...")
- Fremden Besuchern darf es in den ersten zwei Monaten nicht erlaubt werden, ihn anzufassen
    Viele Dinge wussten wir ja schon, aber bei ihm sind sie besonders wichtig. Er bekommt eine neue Decke, die er dann bei der 
    Fahrt mit in die Box nimmt. Die Trainerin meint, dass es nicht notwendig ist weitere Lektionen zu machen, weil er sich sonst 
    auf zu viel Personen einstimmen muss, er kann das besser mit seinem eigenen Frauchen weitermachen.
    
    So haben wir uns geeinigt, dass sie nun jeden Donnerstagnachmittag kommt um einen anderen Hund zu fördern!
    
    Alles Liebe 
    Patricia
    
    
    
       
       
     
    
    Da Mao in Kürze seine Reise nach Deutschland antritt, werden die für ihn geplanten Stunden nun anderen Hunden 
    zu Gute kommen. 
    
    Es gibt in den Tierheimen unglaublich viele Tiere, die Defizite aus der Vergangenheit ausgleichen oder aufholen müssen. 
    Diese persönlichen Trainingsstunden bieten nicht nur die Möglichkeit, sich eine Stunde lang ausschließlich mit 
    einem bestimmten Tier zu beschäftigen (eine absolute Seltenheit für die Heimtiere), sondern auch noch, diese Zuwendung 
    mit einem nützlichen Hintergrund zu verbinden, der den Hunden hilft, einen Ausweg aus ihrer Vergangenheit zu finden. 
    
    Wir würden uns freuen, wenn diese Art von Patenschaft Schule machen und mehr Menschen für Trainingsstunden 
    spenden würden, damit auch solch benachteiligten Hunde eine Chance auf ein Zuhause bekommen.
    
    
Der Familie Hahnefeld sagen wir an dieser Stelle auf alle Fälle großen Dank für die besondere Art, 
    wie sie mit ihrer Spende geholfen haben.
    
 
  
  
    
      