Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis)
auch:
Herbstmilbe, Grasmilbe, Erntemilbe, Heumilbe, Herbstlaus, Graslaus, Erdlaus oder
Pfirsichlaus
Die Herbstgrasmilben, oder auch kurz Grasmilben genannt, gehören zur Klasse der Spinnentiere und dort zur Ordnung der
Milben. Ihre Larven leben parasitär und befallen Vögel und diverse Säugetiere, vor allem Mäuse, aber unter
anderem auch Menschen, Hunde, Katzen und Pferde. Sie sind weltweit verbreitet, treten in Europa schwerpunktmäßig von
Juli bis Oktober auf und bevorzugen Gärten und niedrige Wiesen.
Lebenszyklus einer Herbstgrasmilbe:
Von Eiern (1) über Larve (2)
und Nymphe (3) bis zum adulten Tier (4)
(nach Wikipedia)
Nachdem die Larven aus den Eiern geschlüpft sind, warten sie auf Grashalmen auf potentielle Wirte. Haben sie einen Wirt
befallen, bohren bzw. schneiden sie sich mit den Mundwerkzeugen in die Haut und lösen mittels eines Speichelsekrets die unteren
Hautschichten auf. Daraus nehmen sie dann Zellsäfte und Lymphe, selten auch Blut auf und ernähren sich davon. Nach dem
einige Stunden dauernden Saugen lassen sie sich fallen und entwickeln sich später über einige Nymphenstadien zu den
erwachsenen Grasmilben.
Nachweisen lassen sich die Milben, bzw. deren Larven in der Regel mit dem bloßen Auge. Die Größe variiert von
0,3 mm (Larve) bis zu 2 mm (adulte Milbe) und sie sind leuchtend orange bis rot. Gut sehen kann man sie auch, wenn
man ein weißes Blatt Papier nimmt, das die Milben anlockt.
Einige Stunden nach dem Befall der Larven entstehen gerötete Stellen auf der Haut, teilweise mit Ausschlag ähnlich
Mückenstichen, mit sehr starkem Juckreiz.
Behandlung
Es geht in erster Linie darum, den extremen Juckreiz zu lindern, aber auch Entzündungen der Haut an den betroffenen Stellen
sollen vermieden werden.
Wenn man die Grasmilbenlarven rechtzeitig entdeckt, hilft einfaches Abspülen mit klarem Wasser, bei starkem Befall auch eine
Waschung mit Kernseife, die zudem gleich antibakteriell wirkt.
Alkohol (70% Ethanol oder Isopropanol) tötet die Lästlinge sofort, ist aber gerade für Hunde oder Katzen nicht sehr
angenehm.
Gegen das Jucken helfen sehr gut sowohl verdünnte Calendula-Urtinktur als auch Propolis-Urtinktur (bei beiden je
5 – 10 Tropfen je Esslöffel). Bei Hunden und Katzen kann man die Tinktur mit heißem Wasser aufgießen
und kurz stehen lassen, damit der Alkohol verfliegt.
Auch Aloe Vera Spray oder verdünntes EM (Effektive Mikroorganismen) kann man hier verwenden.
Vorbeugung
Um die Grasmilben fern zu halten, haben sich Kokos- oder Niemöl bewährt, beide bekannt für ihr hervorragende Wirkung
gegen Parasiten. Etwas davon auf den Händen verteilen und auf das Fell auftragen, bzw. einmassieren.
Auch ein selbst zubereiteter Knoblauch-Holunder-Sud leistet hier gute Dienste. Folgend finden Sie das Rezept als Auszug aus dem
Kräuterhandbuch für Hund und Katze von Juliette de Bairacli Levy:
(Seite 240)
"Bevor Sie eines der folgenden Mittel auftragen, sollten Sie den Hund gründlich mit Seifenflocken oder einem
Stück Olivenseife baden. Während der ganzen Behandlung wiederholt man dieses Bad einmal pro Woche."
(Seite 241)
"Knoblauch-Holunder-Lotion:
Schneiden Sie drei Knoblauchzwiebeln (also etwa 20 Zehen) klein, geben Sie zwei Handvoll kleingeschnittene Holunderblätter
und -stengel bei und übergießen Sie das Ganze mit einem Liter kaltem Wasser. Zugedeckt aufkochen, eine halbe Stunde lang
sanft köcheln lassen und beiseite stellen. Mindestens sieben Stunden lang ziehen lassen, ohne den Deckel abzunehmen. Jetzt ist
die Lotion gebrauchsfertig. Tränken Sie große Baumwolltücher darin und reiben Sie den ganzen Körper des Tiers
sorgfältig damit ab. Frühmorgens und abends kann man auch zwei bis drei Esslöffel des Auszugs eingeben."
Fazit
Grundsätzlich sind die Herbstgrasmilben bei uns lediglich eine lästige Erscheinung, da der durch den Befall hervorgerufene
Juckreiz wirklich extrem sein kann. Manche Hunde beißen sich die befallenen Stellen sogar blutig im Versuch, gegen das Jucken
anzukommen.
Allerdings sind die Grasmilben in unseren Breitengraden nicht gefährlich, da sie keine Krankheiten übertragen. In Asien
und Nordaustralien hingegen wird von ihnen das Tsutsugamushi-Fieber übertragen, das für Menschen tödlich sein kann.
Am besten ist es, für ein gutes Immunsystem zu sorgen, das solche Parasiten in Schach hält, bzw. gar nicht erst
herankommen lässt.
Darüber hinaus ist Vorbeugung nur nötig, wenn Mensch und Tier tatsächlich von den Plagegeistern befallen werden.