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Intro    

Die Autoklappe geht auf, mit geübtem Griff schnappt man nach der Leine des neuen Vierbeiners und trotzdem ist es schneller passiert, als man denken kann … er schießt an einem vorbei, schlüpft aus dem Brustgeschirr oder windet sich aus der haltenden Hand, schaut sich noch mal um und fängt an zu rennen - ohne für uns erkennbaren Grund. War es der Radfahrer, der den Weg entlang kommt oder doch das Kindergeschrei vom Spielplatz? Egal - der Hund ist weg und der Albtraum für jeden Hundebesitzer beginnt. Zuerst hofft man noch, gleich taucht er bestimmt wieder auf. Aber was, wenn nicht? Oder wenn man weiß, dass der Hund aus Panik davongelaufen ist und einfach nur rennt, rennt, rennt, ohne nachzudenken, flüchtend vor der eigenen Angst, die ihm im Nacken sitzt?

Gerade die Hunde aus dem Süden reagieren aufgrund ihrer Vorgeschichte oft ängstlich und laufen in Panik davon. Natürlich gibt es unter ihnen auch die Jäger, die der köstlichen Fährte in ihrer Nase folgen. Und so mancher Rüde kann gar nicht anders und muss seiner läufigen Herzensdame hinterher! Dann heißt es erstmal am Ort des Verschwindens warten. Viele Hunde kehren zurück, wenn die Fährte langweilig wird oder sie merken, dass Frauchen/Herrchen nicht hinterher gekommen sind. Pausenlos nach dem Hund zu rufen ist sinnlos. Ist der Hund noch in der Nähe, denkt er nur: "Ah, mein Zweibeiner ist noch da, also schnüffele ich einfach weiter. Er wird schon warten." In solchen Fällen hilft auch oft, selbst den Rückzug anzutreten, damit der Hund sehen kann, dass man verschwindet. Häufig beenden sie dann ihre ′wichtige Arbeit′ und kommen kurze Zeit später hinterher. Das macht aber nur Sinn, wenn der Hund Ihr Weggehen beobachten kann.

Wie aber verhält man sich, wenn der Hund wirklich in Panik davongelaufen ist und auf nichts mehr reagiert?


Zuerst einmal:

Fragen Sie Passanten und Spaziergänger nach dem Hund. In Zeiten des Handy′s können Sie Personen, die dort oft spazieren gehen oder in der Umgebung wohnen, gleich Ihre Handynummer per SMS senden. Wenn möglich auch gleich eine MMS vom Hund. Informieren Sie Ihre Familie oder Nachbarn falls Ihr Schatz direkt nach Hause rennt. Wichtig bei einem neuen Hund: stellen Sie ihn bald den Nachbarn vor, damit diese sich auch trauen, den Hund anzufassen, wenn er denn vor der Tür steht.

Wenn Sie die Stelle des Verschwindens verlassen müssen, hinterlassen Sie ihre Jacke oder die Decke aus dem Auto. Kommt der Hund zurück, wird er wahrscheinlich in der Nähe des gewohnten Geruchs bleiben. Ist das Auto nicht zu wertvoll(?), macht es Sinn es dort mit geöffneter Tür oder Heckklappe stehen zu lassen. Findet der Hund das Auto, wird er sich mit großer Wahrscheinlichkeit hinein legen und warten. Fahren Sie öfter an der Stelle vorbei und schauen, ob der Hund gekommen ist. Auch das gewohnte Futter dort zu deponieren, kann helfen.


Ist der Hund länger als 3-4 Stunden weg:

Deko Informieren Sie Polizei, Feuerwehr, Tierheime und Tierärzte in der Umgebung. Auch der örtliche Tierschutzverein wird gerne weiterhelfen. Die Tierschützer sind so gut vernetzt, dass binnen Minuten das Foto Ihres Lieblings auf zahlreichen PC-Bildschirmen in Deutschland zu sehen ist. Unterschätzen Sie hier nicht, wie weit ein Hund in kurzer Zeit (ent-)laufen kann, aber auch nicht, wie groß oft die Hilfsbereitschaft auch völlig fremder Menschen sein kann.

Wenn Sie die Möglichkeit haben, dann verständigen Sie auch die Jagdpächter bzw. die Forstleute Ihrer Region, damit diese wissen, dass der Hund vor Angst entlaufen ist und nicht einfach aus Spaß wildert.

Ganz wichtig: Melden Sie das Verschwinden Ihres Hundes so bald es geht der Tiernotrufzentrale Tasso bzw. der Stelle, wo Sie Ihren Hund haben registrieren lassen (und sollte Ihr Hund noch nicht registriert sein, können Sie das dabei telefonisch nachholen).

Alle von uns vermittelten Hunde sind gechippt. Mit speziellen Lesegeräten können Polizei oder Tierarzt die Chipnummer ablesen und an die Registrierstellen melden. Diese benachrichtigen dann Herrchen oder Frauchen. Voraussetzung ist, dass Sie sich und ihre Fellnase dort registrieren. Dies kann über das Internet erledigt werden. Auf den unten genannten Webadressen finden Sie immer den Link "Registrierung". Hinterlassen Sie dort die vollständigen Angaben zu Fellnase und Halter und schicken das Formular ab. Oft gehört die Registrierung auch zu den Serviceleistungen Ihres Tierarztes. Der Chip und die Registrierung erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Vierbeiner schnell zu ihnen zurückkommt. (Und da diese Tiernotrufzentralen kostenlos arbeiten, freuen Sie sich hinterher über eine Spende.)

Tipp: Halten Sie vom 1. Tag des Einzugs ihres Lieblings ein Foto griffbereit. Im Fall der Fälle tun sich alle Beteiligten leichter bei der Suche.

Plakate an Bushaltestellen, Supermärkten oder anderen viel besuchten Stellen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Hund schnell gefunden wird. Hängen Sie sie in Massen auf!

Auch die lokalen Medien sind i.d.R. total hilfsbereit. Bringen Sie Ihren Radiosender dazu, eine Suchmeldung mit Ihrer Handynummer zu senden, damit Sie Rückmeldungen bekommen, wo Ihr Hund gesehen wurde. Sollte er nicht am ersten Tag gefunden worden sein, dann machen Sie eine Anzeige für Ihre regionale Zeitung fertig. Die Medien helfen in solchen Fällen meist kostenlos. Suchen Sie sich die entsprechenden Telefonnummern schon heraus, wenn Sie über die Anschaffung eines Hundes nachdenken. Denn treffen kann es jeden Hundebesitzer jederzeit.

Tipp: Laufen die Hunde in den ersten Tagen weg, rennen sie oft in die Richtung des alten zu Hause z.B. Tierheim, Züchter, Pflegestelle oder Vorbesitzer, bei südländischen Hunden daher oft in Richtung Süden.


Und nun noch ein etwas ungewöhnlicher Ratschlag:

Deko C. v. Reinhardt - die bekannte Hundetrainerin - hat für ihr Hundetraining folgende These am Beispiel der Kommandos "KOMM" formuliert: "Was ich im Kopf habe, beeinflusst das Geschehen. Also konzentriere ich mich darauf, dass der Hund kommt."

Wenn ihr Hund wegläuft, tun Sie das Gleiche: Konzentrieren Sie sich darauf, dass ihr Hund zurückkommt. Versuchen Sie durch seine Augen zu sehen und zeigen Sie ihm den Weg nach Hause (oder dorthin, wo Sie ihn verloren haben)!

Vermeiden Sie Panik! Ein Angsthund spürt Ihren gestörten Seelenfrieden über weite Distanzen hinweg und es verunsichert ihn zusätzlich. Senden Sie mit Ihren Gedanken Ruhe und Sicherheit aus und stellen Sie ihn sich vor, wie er wieder bei Ihnen auf dem Sofa liegt.
Funktioniert hat das schon oft und Sie haben nichts zu verlieren, wenn Sie es versuchen.





Für die Pinnwand

Adressen der Haustierregister:

Deutschland    Tasso e.V. www.tiernotruf.org
IFTA Basis für bewusste Tierhaltung e.V.    www.globalanid.com
Deutscher Tierschutzbund e.V.

www.deutsches-haustierregister.de

Schweiz

Animal Identify Service

www.anis.ch

Österreich Animal Control System www.animalcontrol.at
PETcard www.petcard.at

Checkliste vor dem Albtraum:

  1. Fotos vom Hund machen (Ganzkörperfoto & Kopf) und griffbereit aufbewahren.
  2. Liste der wichtigen Telefonnummern erstellen: Nachbarn, Hundefreunde, Polizei, Ordnungsamt, Tierheim, Tierärzte, Tierschutz, Tasso, Forstamt, etc.
  3. Registrierung beim Haustierregister Tasso
  4. Hundemarke mit dem Namen des Hundes und ihrer Handynummer oder Tassomarke am Halsband oder Brustgeschirr befestigen.
  5. Ganz wichtig: Abschluss einer Hundehaftpflicht, falls Ihr Hund einen Unfall verursacht.

Checkliste im Notfall:

  1. Andere Hundebesitzer und Spaziergänger um Hilfe bitten.
  2. Handynummer an Passanten weitergeben.
  3. Sorgen Sie dafür, dass jemand zu Hause ist, damit der Ausreißer nicht vor verschlossener Türe steht und auch, um Anrufe entgegen nehmen zu können.
  4. Textilien, Futter oder gar das "Auto" am Fundort hinterlegen. Wo es nach dem vertrauten Zweibeiner riecht, wartet der Hund.
  5. Polizei, Tierheim, Tierärzte und Tierschutz im Umkreis informieren.
  6. Registrierstellen (z.B. Tasso) informieren.
  7. Forstamt, Jäger und/oder Jagdbehörde informieren.
  8. Suchplakat erstellen und in Mengen aufhängen.
  9. Lokale Medien um Hilfe bitten (in den ersten Stunden besonders den Rundfunk).
  10. Internetportale und Tierschutzverteiler bei der Suche nach dem Hund einbinden.

  11. Gute Gedanken senden, die dem Tier den Weg zurück zeigen!


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