Tenerone ist ein unwahrscheinlich liebenswerter aber sehr, sehr schüchterner Rüde. Er kam schon
als Welpe ins Hundeheim, in einem Alter, in dem er dringend jemanden gebraucht hätte, der ihm die Angst
vor all den fremden Dingen nehmen würde, die ihn plötzlich umgaben. Aber leider hat bei oft mehr
als 400 Hunden und nur wenigen Helfern niemand die Zeit, sich speziell um einen kleinen verlorenen Hundejungen
zu kümmern, der Liebe braucht. So hat Tenerone sich im Laufe der Jahre völlig in sich zurückgezogen,
obwohl er nicht wirklich schlechte Erfahrungen mit diesem Leben gemacht hat - es sind eher die mangelnden
Eindrücke, die ihn haben ängstlich werden lassen.
Erhalten geblieben ist Tenerone aber sein wundervoller, sanfter Charakter. Auch wenn eine Situation ihm noch so
bedrohlich erscheint, immer bleibt er vorsichtig und zurückhaltend. Dabei leckt er einem auch noch vorsichtig
die Hand, als wolle er sich für seine Angst entschuldigen.
Tenerone braucht dringend einen sanften, liebe- und verständnisvollen Menschen, der ihm zeigt, dass das Leben
eigentlich sehr schön sein kann. Obwohl er auch mit kleinen Menschen keine Probleme haben wird, sollte er
vielleicht besser in einen kinderlosen Haushalt kommen, in dem er die volle Zuwendung seiner Zweibeiner bekommt.
Mit Hunden versteht Tenerone sich gut und auch Katzen dürften kein Problem sein (Katzentest kann bei Bedarf gemacht werden).
Wer macht sich die Mühe, sein Vertrauen zu gewinnen? Ein dankbarer Freund mit traumhaftem Charakter ist
Ihnen dafür sicher.
Neues von Tenerone
Tenerone mit Patengeschenken zu beglücken ist nicht ganz einfach. Er ist ein so schüchterner und
zurückhaltender Rüde, dass er sich sofort in seine Hütte verzieht, wenn er merkt, dass er
im Mittelpunkt stehen soll. Er nimmt dann auch nichts zu fressen, mag es noch so lecker sein und noch so
gut riechen – Tenerone ist zu unsicher, um in Reichweite von Menschen an sich selbst zu denken.
Ihn aus seinem Gehege heraus zu holen, geht ebenso wenig. Er hat es nicht mehr verlassen, seit er
als Welpe hineingebracht wurde und es verstört ihn noch sehr, sich nicht dort aufzuhalten. Er lebt
dort zusammen mit seinen beiden Schwestern, der Segugia Diana sowie einer Schäferhündin mit
ihrer Tochter. Alles sehr unsichere Hunde, manche von ihnen lassen sich nie anfassen. Aber alle sehr
liebenswert und absolut sanft.
Geschenk von Ursula Pfeiffer-Fukumura 02. August 2008
Nun hat Tenerone aber zusammen mit Toby ein sehr schönes Paket von seiner Patin bekommen, gefüllt
mit haufenweise Parmaschinken-Knochen und vielen leckeren Natursnacks wie Pansen und Schweineohren. Sogar
so begehrte Dinge wie Hühnermägen waren drin! Wir packten das eine oder andere aus, damit der
Duft die Hunde anlocken sollte. Und das zeigte tatsächlich etwas Wirkung: Tenerone schlich ein
paarmal um
die lecker riechende Tüte herum und saß – sich seine Lippen leckend – lange Zeit in einer Ecke,
die Sachen beobachtend. Immerhin kennt er Patenpakete ja schon und weiß, was das bedeutet.
Er zog es dann aber doch lieber vor, in die sichere Hütte zu einer seiner Schwestern zu fliehen.
Von dort wurden das Paket und seine Inhalte weiter verhalten beäugt. Wir legten ihm verschiedene der
guten Dinge direkt vor die Nase, weil wir hofften, dass er sie doch fressen würde, wenn wir uns in
den Hintergrund verzögen. Aber nicht einmal mit Rückendeckung seiner Schwester - die im
Übrigen genauso zurückhaltend reagierte wie Tenerone selbst - traute er sich in unserem
Beisein daran.
Wir haben dann alle Gehegebewohner mit einem Schweineohr versehen, um sie zu beschäftigen. Tenerone
ließen wir in einer der kleinen, geschlossenen Hütten mit verschiedenen der Leckereien
einschließlich einem großen Knochen zurück. Dort hatte er nach unserem Abgang dann
endlich die Ruhe, sich dem Fressen zu widmen. Wir haben ihn vorsichtig aus der Entfernung beobachtet, aber
er blieb lange in der Hütte und als er heraus kam, war von dem Knochen nur noch ein Stumpf zu finden
und der Rest war vollständig verschwunden.
Hier sind alle Zwingerinsassen zusammen, wenn auch nur aus der Distanz.
Auch wenn solch schüchterne Hunde es nicht so ausdrücken können, wie die mutigen,
fröhlichen: Sie genießen die Sonderbehandlung auf ihre Art genauso und es tut ihrer Entwicklung
ungeheuer gut. Tenerone kommt heute von hinten ganz vorsichtig an uns heran und schiebt seinen Kopf in
unsere Hand, damit wir ihn streicheln. Das wäre früher nicht möglich gewesen und würde
seinen Schwestern, die ihm charakterlich sehr ähnlich sind, bis heute nicht einfallen.
Großen Dank an seine Patin Ursula Pfeiffer-Fukumura für das wundervolle Paket. Charlotte wird
dafür sorgen, dass er noch eine ganze Weile immer wieder etwas Gutes daraus erhält, es war ja
reichlich gefüllt. Und auch seine Damen werden bei der Fülle an guten Sachen die eine oder andere
Kleinigkeit abbekommen – hoffentlich in ihrem Sinne. Den ängstlichen Seelen dieser Hundemädchen
wird es auf alle Fälle gut tun.
Den ersten Teil dieser Geschichte finden Sie bei Fjella.
... Nachdem Fjellas Gehege in genüsslichem Kauen versunken war, nahmen wir den immer noch mehr als prall gefüllten Karton und zogen in Tenerones Gehege weiter ...