Tenerones Vorgeschichte
Es gibt immer wieder Hunde im Canile, die einen besonders berühren -
Tenerone ist einer jener Hunde.
Wer einmal in diese Augen gesehen hat, in denen seine ganze Seele liegt, den lässt
er nicht mehr los.
Nun hat auch Tenerone - der bereits jetzt von seiner "Mama" als weltschönster
Hund bezeichnet wird ;-) - die Freiheit gewählt und das lange Warten auf die richtige Familie
hat sich gelohnt.
So hat uns der sanfte Graue zum Abschied, der gleichzeitig für ihn einen neuen Lebensabschnitt
einläutet, noch einmal darin bestärkt, dass all die Mühe lohnt. Für jeden
einzelnen dieser wunderbaren Hunde.
20. Dezember 2009: Tenerone beginnt sein neues Leben
Guten Morgen, Ihr Lieben,
jetzt ist er da. Tenerone - der Schönste der Schönen.
Gestern Abend um 23 Uhr fanden wir uns
endlich Zuhause in unserer gut verschlossenen Garage im Keller ein -
Wolfgang, Tenerone, der Transportkennel und ich.
Tenerone und der Kennel hatten beschlossen, sich nicht zu trennen -
nicht an diesem Abend und vermutlich nie mehr.
Große Kulleraugen aus dem
Dunkel...
Nach einer Stunde mit Überredungsversuchen unsererseits,
Würschteltanz (Wolf) und Säuselflehen (Annelie) mußten wir handeln.
Schlafen in der saukalten Garage habe ich klar untersagt (Na, Bubi,
wir gehen jetzt nach oben ins warme Bettchen und machen dort oben weiter ein
Großglotzi, gell :o)!).
Gemeinsam schüttelten wir SANFT den dunklen Hund
mit den großen Augen aus dem Transporter. Ich mag diese Sprüche nicht
wie den: Da muß er jetzt durch! - Aber gestern war es so. Da mußte er
jetzt einfach durch.
Hund draußen und siehe da- Würschtelappetit und Bussi für uns ! :-) :-) :-)
Spannend ging es weiter: Ein Haushund nach dem anderen durfte nun in den
Keller und den Neuen begrüßen (Schweißausbruch meinerseits).
Und wiederum - jaa, Birgit, Du hattest recht! - kein Stress, kein
Geknurre, selbst Turbo-Toni hat sich ordentlich am Riemen gerissen.
Dann kam wieder ein Grusel für den Buben: Die Treppe nach oben in den
Wohnbereich! Nach einer weiteren halben Stunde und unzähligen
Versuchen, die Treppe liebzugewinnen, nahm Herrchen (I muaß jetz ins
Bett!) Tenerone kurzerhand auf den Arm und trug ihn auf des Prinzen
wohlvorgewärmte Schlafstatt.
So, und da liegt er jetzt immer noch.
Soviel für den Moment. Ich berichte weiter.
Alles Liebe und einen guten 4. Advent -
Annelie mit Wolfgang, den Prinzen und Prinzessinnen
Erste Bilder vom 21. Dezember 2009
Liebe Tenerone-Freunde!
Wie Ihr sehen könnt, sind wir bereits im Garten angelangt.
Dort ist es schon ein bisschen interessant, zumindest wird alles draußen
erledigt, was man eben so draußen erledigt.
Der Appetit ist enorm, das Schlafbedürfnis auch. Der Bubi schnarcht!
Alle sind sehr lieb zu ihm, bin über die Maßen erleichtert!
Beste Grüße an Euch von
Tenerone und Annelie

31. Dezember 2009: Tenerones Entwicklung zum Familienhund
Hallo ihr Lieben,
am Sonntag, dem 5. Advent :-) hat Signore Tenerone beschlossen, das
Ecken-Decken-Flüchten aufzugeben und sich mal anzugucken, wo er da
eigentlich gelandet ist.
Er spazierte von ALLEINE (ohne Überredungsflehen) in den Garten-
natürlich gesichert - und begann zu gucken, zu schnüffeln, Pippi zu
machen und - zu hüpfen. Ja, zu hüpfen!! Stundenlanges Gassischaun!
Also, lange Rede, kurzer Sinn: Den Bäumen im Garten haben wir
mittlerweile allen Grüß
Gott gesagt, seit zwei Tagen sind die Grashalme dran. Das kann jetzt
wieder dauern ;-).
Mit den Kollegen im Rudel gibt es keinerlei Probleme, es läuft nahezu
mirakulös harmonisch. Im "Bacionigeben" ist er Weltmeister. Italiener
halt. :-)
Habt einen schönen Jahreswechsel und einen guten Start in das Jahr 2010!
Alles Liebe für Euch alle,
Tenerone und Annelie
3. Januar 2010: Tenerone, der Teufelskerl!
Liebe Birgit,
seit 4 Tagen geht Tenerone Gassi!
Am ersten Tag nur 5 Minuten, am zweiten schon 15 und seit vorgestern die
mittelgroße Runde. :-)
Wir gehen sehr langsam, in Begleitung einer der beiden Damen und
natürlich ist er dreifach gesichert.
Mitunter - ich wage das zu
behaupten - macht es ihm schon Spaß. Dann bohrt er seine Nase in den
Tiefschnee und saugt Geruchsatome ein. Nur darf dann bloß kein
Schneebatzen vom Baum fallen oder noch schlimmer, ein Ästchen liegt auf
seinem Weg :o).
Gestern flog ein Trupp Krähen lautstark über uns hinweg. Das
war nicht lustig. Da wollte er dann heim, sehr zügig.
Heute werden wir die 45 Minuten Runde knacken. Ich habs ihm heute morgen
schon erzählt und er drückte daraufhin seine Nase in die Kissen. Er
meinte, es graust ihm jetzt schon.
Schneebatzen, fremde Bäume und
wahrscheinlich auch noch aus dem Schnee herausragende Ästchen!
Doch auf dem Heimweg wird er wieder sagen: Das war jetzt cool, bin ich
nicht ein wahrer Teufelskerl? - Und ich sage: Ja, mein Schöner, Du
bist mein Held!
Alles Liebe,
Annelie

19. Februar 2010: Signore Tenerone oder Zwei Monate später!
Liebes adopTiere-Team,
heute vor 8 Wochen ist Tenerone bei uns eingezogen.
Zeit, ein kleines Resümee zu ziehen und einige markante Punkte in
Tenerones Alltag zu erörtern.
Um es vorweg zu nehmen: Unserem Kleinen geht es sehr gut!
Abgesehen von einer leichten Disharmonie in seinem seelischen Befinden -
den Schnee betreffend - ist seine Laune ausgesprochen gut und heiter! :-)
Das mit dem Schnee ist allerdings so ein Thema. So hat er es sich zur
Gewohnheit gemacht, nach dem Frühstück freudig-dynamisch und voller
Hoffnung in Richtung Haustür zu eilen, in der festen Absicht (da bin ich
mir sicher!), draußen ein morgendliches Geschäft zu erledigen.
Und dann - oh Schreck - auf der ersten Terrassenstufe Richtung Garten
passiert es dann: die Erkenntnis -- der Schnee ist immer noch da!
Das Gesicht friert ihm ein und der Rest ebenfalls. Was dann folgt,
ist in der Abfolge meist so schnell, daß eine Reaktion unsererseits
oft nicht drin ist.
Er kehrt auf dem Absatz um, wanzt wie der Blitz zurück ins Haus
(die Haustür kann er mittlerweile aufdrücken) und setzt in aller Eile einen
gepflegten Haufen in die Diele. Danach zieht er sich sehr zufrieden und
entspannt auf seine Felldecken zurück.
Tja, mitunter sind wir schneller als er und können die Tür verschließen,
mit dem Ergebnis, daß der arme Hund nicht weiß, wohin mit sich.
Somit könnt Ihr bestimmt verstehen, wie sehr wir den Frühling und die
große Schneeschmelze herbeisehnen :-D.
Seine Lieblingsbeschäftigung ist neben dem Essen und dem
Eckendeckenschnorcheln übrigens komischerweise das mittägliche Gartenrennen.
Also, ab 12 Uhr wird der Schnee toleriert (?????) . Dann sitze ich ganz
weit hinten im Garten auf einer Bank und er rast wie ein geölter Blitz
mit fliegenden Ohren zwischen Haus und Bank hin und her. Jedesmal beim
Zurückkommen in meine Richtung lacht er richtig und wehe, es steht einer
der anderen Buben in seiner Einflugschneise. Derjenige wird kurzerhand
mit Bodycheck über den Haufen gerannt. Auch Chef Toni ist vor diesen
Attentaten nicht sicher und ist dann sehr empört über diese
Respektlosigkeit.
Das bringt mich zum nächsten Punkt und zu folgender Erkenntnis:
Tenerone ist nicht schüchtern. Er weiß genau, was er will und fordert
das sanft, aber sehr bestimmt ein. Diese Erkenntnis entspannt uns sehr,
weil es nun klar ist, daß wir ihn nicht ständig beobachten müssen, um zu
erforschen, was ihm gerade fehlen könnte oder wohin sein Gusto geht.
Nein, er teilt es ganz deutlich mit. Gut so.
Sein Befinden ist besonders gut nach dem Essen. Dann macht er etwas ganz
Goldiges: Da er immer der Erste ist, der seinen Topf geleert hat, kommt
er zu mir und ich muß mich auf den Küchenboden setzen. Dann bohrt er
seinen Kopf in meinen Jackenkragen und fängt zu schnauben an. Ich muß
ihm dann die langen Ohren zwiebeln und ihm nette Sachen in selbige
flüstern. Irgendwann macht er dann ein Bäuerchen und damit ist die
Speisung beendet.
Ihr denkt wohl mit Recht, ich hab nicht mehr alle Tassen im Schrank,
aber so ist nun mal das Ritual.
Also, ich hoffe, Ihr macht Euch keine Sorgen um den Buben - er fühlt sich
sichtlich wohl und sicher !
Seid Alle herzlich gegrüßt von
Tenerone und Annelie
19. April 2010: Tenerone hat Frühlingsbilder geschickt!



26. Oktober 2010: News
Gestern hat Signore Tenerone etwas Neues gelernt.
Wir waren erstmalig Gassi mit der 5 Meter Schleppleine. Nach 10 Monaten
Doppelsicherung dachte ich mir, daß der Bub mal weg muß von Mutters
Rockzipfel.
Das passierte auch, genauer gesagt, es waren 7,5 Zentimeter Abstand von
seiner Nase zu meinerm Knie.
Eines steht fest: Ein Sportler wird nicht mehr aus ihm. Einmal pro Woche
kann ich ihn überreden, auf die Wiesen bei Andechs mitzugehen.
Er tut es. Mit ausreichend Huldigung meinerseits tut er es.
Apropos Huldigung: Auf den Bildern siehst Du Tenerone im Kreise seiner
Untergebenen.
Ja, Du hast richtig gelesen.... Untergebene.
Er hat das Zeug zum Rudelführer und hat Toni bereits den Rang abgelaufen.
Ich führe den Titel der Personalchefin, immerhin.
Abgesehen davon ist er ein Prachtkerl geworden. Schön war er ja schon
immer, nun ist er "il Bellissimo"! Er ist "gewachsen" und trägt ein
silbergraues Seidenschimmerfell. Jaja.
Wenn die Seele sich im äußeren Erscheinungsbild spiegelt - wie es heißt -
kann ich nur sagen, Signore Tenerone ist rundum zufrieden mit sich und
der Welt.
29. November 2010: Fast ein Jahr...
Das waren die letzten Bilder von Tenerone, il Bellissimo.
Wir haben ihn heute nacht verloren, nach nicht mal einem Jahr.
Die Zeit ist immer zu kurz. Aber was ist schon ein knappes Jahr im Verhältnis zu einem
ganzen Hundeleben?
Liebe Annelie,
wir möchten dir von ganzem Herzen dafür danken, dass du Tenerone bei dir aufgenommen
hast.
Wir möchten dir dafür danken, dass er erleben durfte, wie sich Gras unter seinen Pfoten
anfühlt, wie kalt Schnee ist und wie weich und warm ein kuschliges Hundebett ist.
Dass er erfahren durfte, wie es ist, umsorgt zu werden und sich geborgen zu fühlen.
Wir möchten dir dafür danken, dass du Tenerone deine ganze Liebe geschenkt hast und
ihm dieses traumhaft schöne Jahr ermöglicht hast.
Das gesamte Team von adop-Tiere
Seelenhunde
Manche sind unvergessen...
weil sie ein Leben verändert haben und auch nach ihrem Tod in einem weiterleben.
Man spürt es - in seinem Denken, in seinem Handeln, in seinem Fühlen.
Seelenhunde hat sie jemand genannt - jene Hunde, die es nur einmal geben wird im
Leben, die man begleiten durfte und die einen geführt haben auf andere Wege.
Die wie ein Schatten waren und wie die Luft zum Atmen.
Kein Tag wird vergehen, ohne an sie zu denken und ohne sie zu vermissen.
Nur Hundemenschen können verstehen, wie es ist, einen Hund zu verlieren!
Autor unbekannt