Vom "Flughund" zum geliebten Hundepartner
Domenico hat den Schreck über seine
Abschiebung ins Tierheim verdaut und sich mit Hochdruck auf die Suche nach einer
eigenen Familie begeben.
Und er ist in Trippstadt fündig geworden.
Also ist er nun offiziell zum Familienmitglied, Begleiter und Freund befördert worden!
Und hier kommen auch schon die ersten Bilder...
30. August 2012: Ein Gruß von mir und Domenico aus dem Pfälzerwald!
So, jetzt haben wir die erste Nacht hinter uns. Etwas unruhig war es
schon, ich habe mich dann neben Domenico gelegt und sobald eine Hand auf dem
Kopf oder dem Rücken lag, ist er ganz schnell eingeschlafen.
Zweimal war
ich mit ihm draussen, als er gewinselt hat, beim dritten Mal hab ich´s
leider erst gehört, als es schon geplätschert hat - gegen die
Spülmaschine.
Gut gewählter Platz, da hat es die Fliesen erwischt und nicht den Teppich!
Die Treppen waren beim ersten Mal sehr schlimm, beim zweiten Mal ok und
beim dritten Mal war er fast schneller oben als ich.
Angst hat er wirklich vor sehr vielen Sachen, heute wurden erst mal die
Pferde aus weeeeiter Entfernung intensiv angeknurrt...
Aber ein paar Käsewürfel konnten das Ganze etwas angenehmer für ihn
machen.
Jetzt liegt er unter einem Tisch in meinem Büro und schläft.
Ich glaube, er ist nach wie vor noch sehr erschöpft. Auch beim Spazieren
merkt man, dass sein Hinterteil noch etwas schwach ist und das Laufen
anstrengend ist.
Aber jetzt haben wir ja viel Zeit, das zu ändern.
Viele Grüße!
Petra S.
Bericht vom 5. September 2012
Hallo!
hier kommt eine kleine Zusammenfassung der letzten Tage:
Domenico hat sich sehr schnell ein- bzw. an mich gewöhnt. Seit dem
zweiten Tag läuft er (fern von Straßen) frei, da er mir kaum von der Seite
weicht und maximal mal 10 Metern zum Schnüffeln hinten bleibt. Manchmal
drehe ich mich um und kriege einen Schreck, weil ich ihn nicht mehr sehe,
bis ich mich ganz umdrehe und merke, dass er mir grade an den Fersen
klebt...
Er ist, was mich angeht, einfach ein absolut toller Hund, der mir für die
kurze Zeit schon ein sehr großes Vertrauen schenkt - was mich manchmal
glatt sprachlos macht.
Auch wenn er vor etwas Angst hat, er geht da hin, wohin ich auch gehe.
Wenn er merkt, dass wir rausgehen und ein Kollege ihn nochmal rufen will
zum Streicheln wird der vollkommen ignoriert, er läuft an meiner Seite
raus, ohne sich umzudrehen. Für mich unglaublich angenehm.
Er zeigt sich hier ein bisschen anders als auf dem Video, er ist etwas
ruhiger, wenn nicht grade Hundebesuch da ist. Er lässt sich absolut alles
von mir gefallen, ist auch zutraulich, aber ich merke auch immer einen
Respektabstand, den er vor mir hat.
Er springt eingentlich nie an mir hoch, nimmt die Leckerchen immer erst
aus meiner Hand, wenn er merkt es ist ok und kommt auch nie von sich aus,
um gestreichelt zu werden. Er wartet auf eine Einladung von mir, aber dann
freut er sich und genießt umso mehr.
Um kleine Befehle einzuüben ist er noch etwas schwer zu motivieren. Er
findet Essen zwar nach wie vor toll (vor allem Käse), aber es ist nicht
so, dass er mit leuchtenden Augen darauf wartet was er machen darf, damit
er etwas bekommt. Ich habe das Gefühl er freut sich über Lob und einen
kurzen Streichler fast mehr.
Dafür taut er auf, sobald Wasser ins Spiel kommt, seitdem ich das weiß
sind wir jeden Tag in der Karlstalschlucht unterwegs.
Mit anderen Hunden läuft es bisher wunderbar, er hat entweder Angst und
will sowieso nicht hin (da muss ich beim Spazierengehen am Geschirr
manchmal etwas nachhelfen, damit wir dran vorbeikommen) oder er freut sich
und läuft mit ihnen. Wir freuen uns immer sehr auf den mittäglichen
Hunde-Arbeitssapziergang.
Das einzige Problem bisher ist seine sehr ausgeprägte Wachsamkeit und sein
Territorialanspruch.
In der Wohnung konnte ich bisher noch nicht so viel testen, da da nicht
jeden Tag ständig geklingelt wird, aber im Büro wurde ab Tag zwei bei
jedem Besucher geknurrt.
Nun hat er eine Stoff-Box mit Decken, in der er liegt und ich achte
darauf, dass alle Kollegen ihn absolut ignorieren.
Er muss, denke ich, jetzt lernen, dass es absolut nichts mit ihm zu tun hat,
wenn jemand kommt und er entspannt bleiben kann, weil es ihn nichts
angeht. Er fühlt sich da glaube ich auch recht wohl, denn kaum sind wir im
Büro angekommen geht er freiwillig rein. Ohne Kommando, ohne Leckerchen.
Ich muss auch jeden immer wieder darauf aufmerksam machen, dass er kein
Hund ist, auf den man einfach zugeht und ihn mal knuddelt. Bei einer
Kollegin hat er da schon mal in die Luft geschnappt.
Ganz zaghaft zwar und nicht direkt in ihre Richtung, aber das geht
natürlich trotzdem nicht. Wobei es aus seiner Sicht eine absolut
verständliche Reaktion von einem Hund war, der auf Menschen generell erst
einmal sehr ängstlich reagiert.
Also ganz typische Sachen muss man bei ihm beachten als Nicht-Frauchen:
sich nicht runterbeugen, ihm nicht direkt und lange in die Augen schauen
(passiert natürlich häufiger bei ihm), ihn nicht ansprechen, wenn er eh
schon gestresst wirkt, usw.
Auch bei mir hat er das am ersten Abend mal kurz gemacht als ich in
Richtung Schwanz kam mit meiner Hand, da gab's dann reflexartig ein lautes
"Hey spinnst Du" von mir. Seitdem ist das nie wieder passiert, ich darf
mittlerweile eigentlich alles mit ihm machen, sogar Dinge aus dem Maul
nehmen.
Ich freue mich jeden Tag, wenn's nach draussen geht und er nach einer
Weile stoischem Hinterhertrotten plötzlich auftaut, er in einen (wie schon
von einer Kollegin bemerkt wurde) sehr eleganten Trab fällt und seine
Riesenohren vor sich hin wippen.
Denn er läuft mittlerweile nicht
mehr so steif, wenn auch meiner Meinung nach noch nicht ganz mühelos.
Soweit also der Bericht von uns beiden aus dem Pfälzerwald!
Demnächst kommen hoffentlich auch nochmal Bilder hinterher, aber den
schönen Kerl krieg ich gar nicht so toll auf's Bild...
Viele Grüße,
Petra S.
Neuigkeiten vom 22. September 2012
Nachdem ich nun schon bald drei Wochen in meinem neuen Zuhause bin, wollte ich mich mal bei euch melden
und ein klein wenig berichten. Mittlerweile fühle ich mich sehr wohl hier und habe Wohnung, Büro und die
angrenzenden Wiesen schon als "meins" in Beschlag genommen. Am Anfang habe ich das gleich mal dadurch
deutlich gemacht, dass ich immer geknurrt habe, wenn jemand ins Büro kam. Meine neue Mitbewohnerin fand das aber
nicht gut, weshalb ich dann erst mal ein eigenes Häuschen bekam, in dem mich die Arbeitskollegen nicht anschauen
oder ansprechen durften. Mhmm, die fanden das erst mal komisch, ich war mir da nicht ganz sicher, wie ich's
finden soll.
Gut, aber da Besuch auf der Arbeit wohl nicht mich angeht, bin ich jetzt immer öfter still und lasse
das mit dem Geknurre sein.
Bringt irgendwie nichts. Mein Häuschen behalte ich aber erst mal noch, das gefällt mir
nämlich mittlerweile richtig gut!
Vor allem, wenn ich müde bin...
Wo ich aber aboslut keinen Spaß verstehe ist, wenn ein anderer Hund meinen Sachen zu nahe kommt.
Da ist es ganz schnell vorbei mit meiner sonstigen Freundlichkeit, die ich eigentlich an den Tag lege, wenn
ich sie draussen
treffe. Da ich dort auch sonst noch etwas mit meiner Wachsamkeit übertreibe, werde ich ab Dienstag
mal die Hundeschule besuchen,
vielleicht können die mir da ja mal erklären, wie ich hier noch etwas entspannter werden kann.
Meinen ersten größeren Ausflug habe ich auch schon hinter mit. Auch wenn ich eigentlich meine
eigenen Sachen dabei hatte -
der Zweibeinerschlafplatz war einfach doch noch viel gemütlicher :-)!

Anfangs war ich ja noch sehr sehr zurückhaltend und man hätte meinen können ich wäre
schon ein alter Kerl, so ruhig war ich
und so wenig Lust hatte ich zum Spielen und Toben.
Bis ich eines Tages am Wasser plötzlich losgerannt bin und unglaublichen Spaß beim Rumspritzen
und Sachen aus dem Wasser
holen hatte. Meine Begleiterin hat ihren Augen kaum getraut...
Seit diesem Tag sind wir so oft es geht an Bächen, Flüssen und Seen und ich finde es nach wie
vor einfach super!
Was ich neben Baden gehen noch unglaublich gerne und gut mache ist: versteckte Dinge suchen und bringen.
Da finde ich sogar mitten im Wald einen Tannenzapfen unter zig anderen heraus und freue mich dann wahnsinnig,
wenn ich mir
dafür auch noch eine Belohnung abholen darf.
Manchmal darf ich aber auch einfach meine Beute behalten, die trage ich dann ganz stolz den restlichen
Spaziergang mit mir rum!
Mit meinen Augen habe ich nach wie vor etwas Probleme, aber wir hoffen, dass wir das mit den Augentropfen,
die ich jetzt
jeden Tag bekomme, hinkriegen.
Ich will mich ja nicht eitel anhören, aber auf jedem Spaziergang werden wir gefragt, wo ich
denn herkomme und was ich denn für eine Mischung bin. Und dann kommt immer: Ist das ein schöner
Hund! Und wie toll der läuft!
Oder: der hat ja fast was von einem Wolf! Najaaaa, da will ich jetzt mal nicht widersprechen...
Wobei ein Wolf sicher nicht "Clickert". Das war mir am Anfang sehr suspekt, aber jetzt, wo ich
langsam kapiere,
worum es da geht, machen wir das immer öfter. Ich glaube ja vor allem deshalb, weil ich danach immer
richtig müde bin und mich
sehr gerne in mein Hundebett begebe, um davon zu träumen, wie es denn so wäre - als großer Wolf....
17. Dezember 2012: Weihnachtsgrüße
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
...wünschen Euch Petra und (Dome)Nico!
Wir sind schon sehr gespannt auf die Weihnachtsfeiertage Zuhause mit dann erstmals vier Hunden unterm Baum.
Langweilig wird es
da sicher nicht.
Deiner Familie und Dir schicken wir viele Grüße aus Trippstadt und wünschen ein frohes Fest,
ruhige Feiertage und alles
Gute für 2013 (mit vielen Vermittlungserfolgen)!
Anbei Fotos von unserem Besuch bei Nicos Schwester Sopresa im Saarland. Schade, dass die nicht gleich ums
Eck wohnt - man merkt
einfach sofort den speziellen Umgang unter Wurfgeschwistern, auch wenn oft behauptet wird, sie würden
sich nicht mehr erkennen.
So albern war er bisher noch mit keinem anderen Hund, laut Frauchen und Herrchen Sopresa bisher auch noch
nie, vor allem streitet
sie wohl sonst mit keinem Hund um ihr Spielzeug. Er wurde so lange schwesterlich-herzlich-zickig bis grob
von ihr genervt, bis er
schließlich mitgemacht hat ;-).


27. März 2013: Ostergrüße von Domenico
Hallo Sabine,
danke für die Ostergrüße! Natürlich wünsche ich Euch auch eine schöne Osterzeit.
Nico und mir geht es soweit gut. Er ist nach wie vor ein Hund, den manche Situationen zu einem Knurren
oder einem Luftschnapper hinreißen, wenn er sich erschreckt oder stark bedrängt fühlt. Zum einen kann
ich diese Situationen aber immer besser abschätzen, zum anderen wird er auch sicherer.
Wir haben nun in eine neue Hundeschule gewechselt, um dort mal das Longieren auszuprobieren. Ergebnis:
Nico super, bei mir definitiv noch Lernbedarf...
Aufgefallen ist dort auch nochmal extrem, welche schlechten Erfahrungen er mit Männern und/oder Stöcken
gemacht haben muss. Aber auch daran arbeiten wir. Mit meinem Mitbewohner, der 1-2 mal die Woche da ist,
kommt er aber gut zurecht.
Leider muss er auch seit einiger Zeit an die Schleppleine, da er jagt. Ich starte auch ein Antijagdtraining,
aber ganz ehrlich habe ich nicht die große Hoffnung, dass sich das so unter Kontrolle bringen lässt,
dass er jederzeit ansprechbar bzw. abrufbar sein wird. Am Sonntag durfte ich bei einer Jagdbegleithundegruppe
mit zum Fährten gehen. Nico war aber absolut bei der Sache und hat großes Lob vom Trainer geerntet,
weil er die Fährten super ausgearbeitet hat. Jaaaaa, das macht er leider auch privat ganz super. Sollte,
wie jetzt schon oft vermutet, ein Rauhhaar-Podenco mit drin stecken (Bart, Fang, Ohren, drahtiges Fell),
liegt ihm selbstständiges Jagen einfach so im Blut, dass ich es wohl etwas besser kontrollieren können werde,
aber sicher nie einen entspannten Hund ohne Leine mit in den Wald nehemen werde.
Da gibt´s auch keine Rücksicht auf Verluste, die zweimal, die er mir jetzt abgehauen ist, war er jedesmal
schön zerkratzt.
Mit Rüden beginnt er langsam auch zu unterscheiden. Aufdringlich findet er mittlerweile einfach richtig
doof und macht das immer deutlicher klar. Wobei es auch nach wie vor total entspannte Begegnungen gibt.
Im Großen und Ganzen ist er ein super lernwilliger und intelligenter Hunde, dem leider meistens schnell
die Geduld ausgeht...
Viele Grüße an Dich und Deine Familie aus dem Pfälzerwald,
Petra mit Nico
Neuigkeiten vom 12. August 2014
Hallo Sabine,
Nico und mir geht es soweit gut.
Ja, dass wir ein Dreamteam sind kann man so sagen, auch wenn das nicht heißt, dass es keine Baustellen mehr gäbe. Nach wie vor
gibt es Situationen, in denen er mit heftigem Verbellen und auch Vertreiben reagiert. Wenn er in Stress gerät (und das geht bei ihm
recht schnell), muss das sofort rausgebellt werden. Leider hat er vor einiger Zeit auch entdeckt, dass man Fahrräder und Autos jagen
kann (oder vertreiben, denn er findet Motorgeräusche und Fahrräder an sich oftmals gruselig bedrohlich). Aber auch das haben wir
schon wieder gut im Griff.
Es heißt eben einfach, dass ich draußen entweder mit "leinenlosem" Hund unterwegs bin, dann auch 100% beim Hund bin und
sehr vorausschauend laufe, oder (wenn jemand mitspazieren möchte und Unterhaltung haben will) Nico an der Schleppleine läuft.
Aber dennoch gibt es auch ganz viele Dinge, die super laufen. Mit Hunden kommt er gut klar, sofern es sich nicht um unkastrierte
Rüden handelt. Seit ich das weiß, kann ich vielen Hundebegegnungen wieder entspannter entgegensehen und ich breche mir auch
keinen Zacken aus der Krone, wenn ich dann eben sage: Nein, klappt nicht, wir gehen. Punkt.
Mittlerweile wohnen auch zwei Katzen bei mir und Nico kommt damit gut klar.
Leider wurde bei ihm eine HD und beginnende Arthrose festgestellt. Die Arthrose macht ihm wohl noch nicht wirklich Probleme, aber
ich glaube, die HD bereitet öfter mal Schmerzen. Da hilft leider auch die Osteopathie nichts, mit der wir begonnen haben. Aber trotzdem
hat es ihm für andere Bereiche mehr als gut getan.
Seine Schwester haben wir letzten Monat auch endlich mal wieder besucht und es ist einfach herrlich, den beiden zuzukucken!
Viele Grüße aus Trippstadt,
Petra