Manche Hunde, die lange vergessen wurden, fallen wohl irgendwann im Himmel auf...
... und dann steigt ein Engel herab, der diesen einen Hund mit seinem Engelsstaub bestäubt.
So kam es, dass sich Melissa in Allmannshofen in ihrer eigenen Familie wiederfand.
Passend dazu hat sie nun den Namen
Stella - Stern - bekommen.



10. Juni 2012: Melissa ist daheim
Guten Abend Tanja,
Melissa ist wohlbehalten bei uns zu Hause angekommen.
Sie ist noch ganz geschafft von der Fahrt und den neuen Eindrücken.
Aber sie ist so lieb und total hübsch. Ich liebe ihre sanften Augen.
Sie liebt es, wenn ich ihren Kopf in meiner Hand halte und mit der anderen Hand ihre
Stirn streichle.
Da schließt sie fast die Augen, so gut tut ihr das.
Nach der Erkundung des Erdgeschosses ist sie vor Erschöpfung auf ihrer Decke
eingeschlafen. Danach sind wir raus und sie hat sogar ihr kleines Geschäftchen
im Gras gemacht.
Zwei von unseren Katzen haben Stella draußen gesehen und gefaucht. Da hat sie
natürlich auch geguckt.
Aber die erste Begegnung verlief relativ harmlos.
Sie hat auch schon getrunken und etwas Futter zu sich genommen.
Leider hat sie es gerade eben wieder erbrochen.
Aber ich denke, sie ist einfach fertig mit der Welt für heute.
Ich glaube, meine Stella fühlt sich bald sehr wohl in ihrem neuen Zuhause.
Ganz liebe Grüße von Stella und mir,
Siglinde
12. Juni 2012: Stella, mein Sternchen!
Hallo liebe Tanja,
allmählich entspannt Stella sich und schaut nicht mehr so ängstlich.
Und was mich am meisten fasziniert: Sie ist absolut stubenrein, vom ersten
Augenblick an in ihrem neuen Zuhause. Ich fasse es nicht! Dabei kennt sie doch keine
Wohnung, war nur immer draußen im Freien, wo sie alles "fallen lassen" konnte.
Heute ist sie zum erstenmal in ihr Hundebett rein (das war ihr anfangs sehr suspekt)
und nun schläft sie selig und süß und kann ihr Glück wahrscheinlich noch gar nicht
ganz fassen.
Heute beginne ich mal mit der Familienzusammenführung (Katzen). Stella sieht die
Samtpfoten bis jetzt gelassen, aber die fauchen und machen Buckel wie verrückt. Na
ja, sie ist schließlich Konkurrenz in Sachen "Frauchen-Beschmusen"...
Die Enten ignoriert Stella schon mal, da hat sie am ersten Tag schon sehr interessiert
geschaut. Und nachdem wohl Terrier-Gene in ihr stecken, dachte ich schon, oh je, das
gibt ein Problem...
Aber heute war sie sogar mit dabei, als ich die Enten aus dem Stall gelassen habe.
Ich hab ihr gesagt, dass das Gustav und Agnes sind und mit dazugehören.
Vielleicht hat sie es schon begriffen. Jedenfalls hat sie keinerlei Anstalten
gemacht, ihnen nachzujagen. Ok, ich hatte sie ja auch an der Leine. Aber trotzdem
hätte ich es wohl gemerkt.
Ich bin rundrum glücklich mit ihr, hatte nie zu hoffen gewagt, dass sie es mir so
leicht macht. Immerhin hat sie eine sehr trostlose und lieblose Vergangenheit.
Vielleicht will sie deshalb alles richtig machen, damit sie aus diesem momentanen
Glück nicht wieder weg muss.
Wenn sie wüsste, dass ich sie nie mehr hergebe :-)!
Danke für alles!
Siglinde
14. Juni 2012: Stella kann bellen!

Hallo Tanja,
heute Nachmittag ist es passiert:
Stella hat gebellt! Aber wie :-)!
Auslöser war mein Kater Albert, als er mal wieder ganz locker vom Hocker an Stellas
Futterschüssel ging, in der Meinung, er darf ja alles und Stella ist eh ein
Seelchen, das sich alles gefallen lässt.
Aber da hatte sich mein kleiner Albert sehr getäuscht.
Und ich auch.
Ich war gerade am Werkeln in der Küche, da sauste Stella mit einem lauten Beller aus
ihrem Hundebett und jagte den verstörten Albert von ihrem Futterplatz.
Ich bin total erschrocken, wie zornig mein sanftes kleines Sternchen werden kann.
Aber hallo! Und als ich sie dann zurückrief, sah sie mich an, als ob sie selber nicht verstanden
hat, was da eben passiert ist.
Ich kann Ihnen sagen, Stella kann ganz schön laut bellen!
Mein Albert zollt ihr nun den gehörigen Respekt, auch wenn Stellas Futterschüssel
eine magische Anziehungskraft für ihn hat...
Außerdem ist sie gar nicht so schreckhaft wie ich befürchtet hatte.
Es macht ihr nichts aus, wenn Frauchen sich die Haare fönt oder den Rührquirl
anschmeißt zum Kuchenbacken.
Das Telefon bringt sie auch nicht aus der Fassung und auch die Haustürglocke nicht.
Was sie nicht so gerne mag, ist am Abend bei Dämmerung eine Gartenrunde drehen.
Dafür kennt sie sich wahrscheinlich noch nicht gut genug aus.
Die Schatten der Bäume und Sträucher machen ihr noch etwas Angst, denke ich.
Aber das kriegen wir schon hin. Ich möchte ja spät abends in einem fremden Garten
auch nicht spazieren gehen ;-).
Viele liebe Grüße, auch an Patricia und den Webmaster
von Stella und Siglinde

Neuigkeiten vom 1. Juli 2012
Guten Abend Tanja,
Stella ist nun schon 3 Wochen bei mir. Ich weiß gar nicht mehr, wie es ohne sie war.
Ich glaube, sie fühlt sich sehr wohl und geborgen in ihrem neuen Zuhause.
Inzwischen haben wir festgestellt, dass sie schreckliche Angst vor Gewitter hat. Sie
spürt es lange schon, bevor es losgeht. Dann weicht sie mir kaum mehr von der Seite.
In den ersten Nächten hat sie immer in ihrem Hundekorb geschlafen. Bis zu der Nacht,
als das erste Gewitter kam. Sie wollte mit ins Schlafzimmer und ich hab ihr eine
Decke neben mein Bett gelegt. Während des ganzen Gewitters habe ich sie immer wieder
gestreichelt und mit meiner Hand Kontakt zu ihr gehalten.
Inzwischen hatten wir etwa 3 bis 4 weitere Gewitter, heute Nachmittag das Letzte. Sie
weiß mittlerweile, dass sie dem Unwetter nicht mehr schutzlos ausgesetzt ist, nicht
nass wird und ihr auch der Sturm nichts anhaben kann, der z.B. gestern Abend
ziemlich heftig war.
Sie sucht zwar meine Nähe, ist aber schon viel entspannter als bei den ersten
Gewittern. Das hat sich also schon seeeehr gebessert.
Das Schlafen neben Frauchens Bett ist inzwischen zur lieben Gewohnheit geworden und
ich freue mich sehr darüber, dass sie so meinen Kontakt sucht.
Es ist wunderbar, wenn ich aufwache und Stella liegt neben meinem Bett oder sie ist
schon wach und schnuppert an meiner Hand und macht sich so ganz sanft bemerkbar.
Aber ich glaube, mein "Sternchen" hört nicht mehr besonders gut. Ok, sie ist ja
schon eine ältere Dame :-).
Sie kann manchmal nicht ausmachen, woher meine Stimme kommt. Wenn ich z.B. heimkomme
und sie schläft noch im Hundebett, muss ich sie manchmal erst berühren, bevor sie
mich wahrnimmt.
Das ist auch ein Problem, wenn ich sie im Garten frei laufen lasse und sie rufe,
manchmal hört sie es wohl nicht. Denn wenn sie mich sieht und ich sie rufe und dabei
in die Hocke gehe, kommt sie sofort angetrottet.
Aber dafür verstehen wir uns mit den Augen wunderbar. Und meine Hände liebt sie auch.
Manchmal steht sie da und ihr Blick geht ins Leere. Ich wüsste dann zu gerne, ob sie
von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Wenn ich sie dann anspreche und sie
streichle, kehrt sie wieder in die Gegenwart zurück und sie wedelt glücklich, die
Augen sind wieder froh und sie genießt die Streicheleinheiten.
Das mit den Katzen klappt auch immer besser. Sie jagt nicht mehr hinterher, sondern
akzeptiert wohl langsam, dass die Samtpfoten auch zum Haushalt gehören.
Danke nochmal für alles, und ich melde mich wieder!
Liebe Grüße,
Siglinde und das Sternchen STELLA
31. Juli 2012
Guten Abend Tanja,
es gibt so schöne Neuigkeiten von Stella.
Nun ist sie noch nicht mal 2 Monate bei mir (am 10. Juni kam sie an) und sie
entwickelt sich so wunderbar zu einer fröhlichen unternehmungslustigen Hündin.
Inzwischen hat sie schon eine beachtliche Kondition, die Muskeln sind stark geworden
und ihre Sinne sind hellwach, wenn wir nach draußen gehen.
Sie hat auch die Vorzüge des Spazierengehens entdeckt, eigentlich ist es eher ein
Spaziermarsch mit ihr. Sie ist begierig auf alle Gerüche und Spuren, die die anderen
Hunde hinterlassen. Und trotzdem geht sie ganz manierlich an der Leine, Frauchen
muss halt marschieren, dann haben wir das gleiche Tempo ;-). Ich bremse sie aber
nicht aus und manchmal legen wir sogar einen kleinen Spurt hin.
Und so hat sich nicht nur die Kondition von Stella verbessert, sondern auch die vom
Frauchen...
Wir marschieren jeden Nachmittag ca. 1 Stunde am Stück und abends will sie dann
nochmal los, natürlich in die andere Richtung.
Zuerst waren es abends nur ein paar Minuten, aber das wurde schnell immer mehr.
Heute sind wir wieder eine ganz neue Route gelaufen und da waren wir nochmal fast 1
Stunde unterwegs.
Inzwischen hat sie auch schon Freundschaft geschlossen mit einem Rüden, der in etwa
ihre Größe hat und auch mit einer jungen Hundedame. Den Rüden forderte sie sogar von
sich aus zum Spielen auf!
Als sich die beiden zum erstenmal trafen, dachte ich: Oh je, jetzt wird sie gleich
anfangen zu Knurren, aber nein! Sie wedelte wie verrückt und hat mit Lucky
rumgealbert, als wenn sie ein unbedarfter Welpe wäre und er seit langem ihr bester
Freund.
Ich konnte es kaum fassen!
Und es ist ganz lustig, wenn mich die Leute fragen: "Das ist ja ein hübscher Hund,
wie alt ist denn der?"
Dann antworte ich immer: "Das ist eine SIE und sie heißt Stella und ist 12."
Jeder, wirklich jeder, hat dann gefragt: "Monate?" und ich sagte dann immer ganz
stolz: "Nein, JAHRE!"
Wirklich, alle sind immer ganz überrascht und denken, eine soooo alte Hündin müsste
nur noch vor sich hintrotten und griesgrämig sein oder so.
Aber meine Stella nicht, sie zeigt allem und jedem, wie sehr sie ihre Freiheit
genießt und sie möchte alles nachholen, was sie in ihren verlorenen Jahren versäumt
hat.
Und ich muss sie wirklich loben: Sie bleibt so brav alleine, wenn Frauchen zur
Arbeit geht. Dann steht sie an der Terrassentür und sieht mir mit ihren großen
braunen Kulleraugen nach. Aber sie macht kein Theater, stellt nichts an und begibt
sich wohl umgehend ins Land der Träume, bis ich wieder nach Hause komme. Sie ist
manchmal bis zu 6 Stunden alleine. Das geht ganz ohne Probleme und ohne, dass sie
ihr Geschäftchen in die Wohnung reinmacht. Aber dann pressiert es und sie geht
ruckzuck nach draußen. Sie ist ein wirklicher Schatz!
Wenn sie im Garten steht, stolz und hoch aufgerichtet, die Ohren in die Höhe gereckt
und die Nase saugt die Düfte ein, die der Wind herträgt, dann sieht sie wunderschön
aus! Kein Vergleich mehr zum dem verängstigten, in sich gekehrten Hund, der sie
einmal war.
Ich liebe Stella total und bin überglücklich, dass ich den Schritt gewagt habe,
einen älteren Hund, den ich nur vom Foto und der Beschreibung her kannte, zu
adoptieren.
Ich wünsche mir von Herzen, dass wir noch viel Zeit miteinander verbringen dürfen.
Danke an das ganze adopTiere-Team, hier in Deutschland und in Italien, für all die
Mühe und dass ihr keine Hundeseele, die schon verloren scheint, aufgebt!
Eure Siglinde mit ihrem Sternchen Stella
Neues vom 13. September 2012
Hallo liebe Tanja,
ich hoffe, Sie hatten einen wunderbaren Sommer und schöne Urlaubserlebnisse.
Sicher ist der Alltag schon wieder eingekehrt. Aber so ist es halt.
Ich möchte Ihnen nur kurz schreiben, wie gut es Stella und mir geht. Sie ist so ein
braves Mädchen und hat inzwischen schön glänzendes Fell bekommen. Sie liebt es ja,
gebürstet zu werden.
Für mich ist sie eine richtige Schönheit, ein ganz besonderer Hund und nicht nur
nach dem Äußeren.
Wir hatten einen wunderbaren Sommer mit vielen schönen Spazier-"märschen". Stella
liebt es inzwischen, über das Grundstück zu flitzen, Hügel rauf und Hügel runter.
Und wenn das Frauchen mithalten möchte, na aber da geht mir schneller die Puste aus
als ihr ;-).
Herzliche Grüße,
Stella und Siglinde