Auch Morena darf noch das Glück erleben, eine eigene Familie zu haben.
Sie erfährt gerade, was es heißt, sich geliebt und geborgen zu fühlen.
Nach all den
langen Jahren hat das Hundemädchen es mehr als verdient, das noch erleben
zu dürfen.
15. März 2013: Angekommen
Guten Abend Kerstin,
juhui, alles hat bestens geklappt.
Morena hat die Reise überstanden und ist nun in ihrem neuen Zuhause. Natürlich ist sie noch
sehr gestresst und läuft ihre Runden. Allerdings sind wir positiv überrascht; unsere Leckerli
scheinen ihr zu schmecken. Sie kommt bereits zu uns und holt sie sich. Phantastisch!
Gefressen hat sie wie eine Grosse. Sie hat mir zugeschaut, als ich ihren Napf gefüllt habe und
los ging die Fresserei. Ich durfte sogar zuschauen.
Die Schleppleine werden wir nur im Garten benützen, im Haus kann sie ohne herumlaufen.
Bitte sende allen unsere allerbesten Grüsse.
Eveline und Gunnar H.
Neuigkeiten vom 18. März 2013
Hallo Kerstin,
hier nochmals ein Bericht über Morena. Am Samstagmorgen war sie noch unglaublich gestresst.
Die Arme lief den ganzen Morgen herum, bis sie beinahe im Stehen einschlief. Ich habe sie dann
in einem separaten Zimmer in eine Hundebox "gesperrt" - und tatsächlich, sie konnte
sich ausruhen und war anschliessend wie ausgewechselt.
Inzwischen kommt sie ab und zu nach einem Gartenspaziergang mit uns ins Haus hinein (ohne, dass
wir sie an der Leine hineinführen müssen) oder findet den Weg sogar selber wieder ins Haus.
Am Nachmittag hat sie uns dann gezeigt, wie sie sich ihr Bettchen vorstellt. Sie hat kurzerhand
die Decke aus dem Hundekorb herausgezogen, ein Bett hingezaubert und sich dorthin gelegt.
Alles klar, wir haben verstanden!
Da Morena mit unserem Zugang zum Gartensitzplatz Probleme hat (die Süsse zeigt uns wirklich
vorbildlich, wenn etwas nicht in Ordnung ist), haben wir die Rampe, die wir vor einem Jahr für
Rino gebastelt hatten, wieder aus dem Keller geholt. Und siehe da, Morena hat sofort verstanden,
dass sie das Ding benützen soll. Sie ist einfach unglaublich entzückend. Wir sind so dankbar,
dass sie bei uns sein darf. Wir haben unsere Ciuffetta sofort ins Herz geschlossen.
Wir werden uns bald wieder bei dir melden, um dir Neues zu berichten.
Viele Grüsse von der Hunde-Senioren-Residenz (spasseshalber nennen wir uns inzwischen so)
Eveline und Gunnar
28. März 2013
Hallo Kerstin,
eines kann ich dir versichern, wir sind unglaublich Happy, dass Morena zu uns kommen durfte!
Sie hat unseren Rhythmus bereits verinnerlicht. Wenn sie raus muss, steht sie auf und geht Richtung
Türe und sie kommt alleine wieder hinein. Sie hat ihr "„Geschäft"“ noch nie im Haus gemacht.
Ein Wahnsinn!
Da sie nachts in der Küche schläft, kommt sie abends immer schön mit in die Küche und macht sich dort
ihr Bett. Wintermantel anziehen ist überhaupt kein Thema mehr. Wir können – meistens – problemlos
auf sie zugehen, sie kraulen, Leckerli geben, sie kämmen etc.
Viele Grüsse an alle, die Morena kennen und wie wir ins Herz geschlossen haben!
Eveline + Gunnar
30. März 2013: Der Winter ist zurück
Hallo Kerstin,
bei uns wächst der Rasen tatsächlich und es beginnt zu grünen.
Nein, ich muss
mich korrigieren: es war so.
Seit gestern ist alles ganz anders. Morena schreitet nun mit Wintermantel
durch den schneebedeckten Garten...
Aber sie geniesst nach wie vor das warme Wohnzimmer und richtet sich
mehrmals täglich ihr Bett neu.
Wir wünschen dir schöne, erholsame Ostertage.
Viele Grüsse aus der verschneiten Schweiz
Eveline und Gunnar
Neues vom 21. April 2013
Hallo Kerstin,
wir möchten dir berichten, wie es Morena geht.
Kurzum: AUSGEZEICHNET!
Unsere Ciuffetta wird von Tag zu Tag aufgeschlossener. Inzwischen steht sie auch schon
vor der Küchentür und wartet, bis sie ein Leckerchen erhält. Unsere heutige
Besucherin hat sie abgeschnuppert und wollte ihr die Handtasche, die sie neben dem
Tisch abgestellt hatte, "stehlen". Sie war ihr aber doch etwas zu schwer, so dass
sie ihr Vorhaben nach dem zweiten Versuch aufgeben musste. Morena ist ganz schön
clever, beobachtet viel und lernt sehr schnell.
Viele Grüsse von uns allen
Eveline

26. Mai 2013: Morenas Tagebuch
Nun lebe ich seit 9 Wochen bei meiner ersten eigenen Familie.
Noch nie durfte ich in einem eigenen Zuhause, in meinem eigenen Bettchen, bei Menschen, die mich lieben und umsorgen
und mit netten Hundemädels zusammenleben. Und ich muss sagen: es ist der absolute Wahnsinn!
Ich weiss jetzt, wofür ich 15 ½ Jahre im Tierheim ausgeharrt habe; um das noch erleben zu dürfen.
Meine Menschen sind total begeistert von mir. Ich gebe mir auch grosse Mühe. In diesen 9 Wochen habe ich gelernt, dass ich
vor meinen Menschen nicht mehr davonrennen muss. Auch Besucher - es kommen zum Glück nur wenige - sind immer ganz nett zu
mir und machen mir überhaupt keine Angst mehr.
Bei meinen Hundemädels habe ich einiges abgeschaut. Zum Beispiel wie man bettelt. Das ist ganz einfach: man muss sich nur
in der Hunde-Reihe hinstellen, immer Frauli mit herzerwärmendem Blick anschauen und schon gibt es feine Leckerli :-).
Oder dass Streicheleinheiten und Ohrenkraulen gar nicht so übel sind. Das Grösste sind jedoch unsere "Rennspiele".
Frauli rennt voraus und wir Hunde hinterher. Allesamt durch den Garten - hinten im Haus hinein - durchs Wohnzimmer - vorne aus
dem Haus wieder hinaus und dies so lange, bis wir alle zufrieden in unsere Bettchen fallen. Das macht mir ganz besonders Spass.
Oft renne und hüpfe ich auch ganz alleine durch den Garten. Meine Menschen sind dann immer aus dem Häuschen und lachen vor lauter Freude.
Frauli ist sehr kreativ. Letzte Woche hat sie Leckerli-Suchspiele mit uns "Oldies" gemacht.
Das ist eine spannende Sache. Wir haben begeistert mitgemacht.
Vor zwei Wochen sorgten sich meine Menschen, weil ich kurz Durchfall hatte und viel getrunken habe. Sie wollten unbedingt
mein Blut kontrollieren lassen. Also schleppten sie mich zum Tierarzt. Ich war ja schon etwas nervös, aber mein Frauli noch
viel mehr. Dabei habe ich die Untersuchung ohne viel Aufhebens über mich ergehen lassen.
Und was kam schlussendlich dabei heraus? Es ist alles in bester Ordnung! Das hätte ich denen auch sagen können.
Ihr seht, mir geht es ausgezeichnet. Ich habe das grosse Glück, mein Lebensabend in einem tollen Rudel verbringen zu dürfen.
Es ist wunderschön hier.
Wauwau aus der schönen Schweiz,
Eure Morena
27. Oktober 2013: Weiter geht es mit Morenas Tagebuch
Sieben Monate lebe ich nun schon hier und es geht mir ausgezeichnet. Als ich hier ankam war ich spindeldürr und wog
lediglich 10,1 kg. Mein Appetit ist inzwischen enorm. Ich werde mit vielen Leckereien gefüttert, belohnt und bestochen und
in der Zwischenzeit wiege ich stolze 13 kg! Ich bin eine aufgeweckte, neugierige ältere Dame, die noch äusserst ";rüstig";
und sehr anpassungsfähig ist. Beim Staubsaugen, bei der Gartenarbeit, überall bin ich dabei und kontrolliere, ob meine
Menschen auch alles richtig machen. Ausserdem wird alles Neue sofort untersucht.
Vor allem bin ich für mein Alter eine richtige Schönheit und eine Ulknudel.
Mein jahrelanges Desinteresse gegenüber anderen Hunden habe ich abgelegt. Alle in ";meinem"; Rudel sind nett zu mir.
Dadurch habe ich sogar eine Freundin gewonnen. OK, sie beachtet mich überhaupt nicht, aber ich finde sie die Grösste. Ich renne
hinter ihr her und fordere sie sogar ab und zu zum Spiel auf! Da staunt ihr, was? Doch sie lässt mich einfach links liegen.
Aber das ist schon in Ordnung so, denn ich möchte gar nicht zu sehr beachtet werden. Ich möchte einfach dabei sein und bin
glücklich, wenn alle vom Rudel bei mir sind und ich nicht alleine sein muss.
Das ist meine Freundin Arina (ich überlasse ihr sogar meine Decke und quetsche mich daneben)
Der Sommer war einfach toll. Tagsüber war das Haus immer offen, so konnte ich meine Runden durch den Garten und das Haus
drehen. Meine Menschen hofften immer, dass ich mich mal ins schöne Gras lege und die Ruhe geniesse, doch ich traute mich einfach
nicht. Nur ein einziges Mal, als sich meine Freundin auch hingelegt hat und niemand sonst herumlief, habe ich mich für eine halbe
Stunde hingelegt.
Zum Glück fühle ich mich im Wohnzimmer hundewohl. Nach anstrengenden Renn- und Schnüffelspielen tut ein Nickerchen so richtig gut.
Und jetzt schaut euch das an. Bei Regen wird mir ein Regenmantel verpasst. Wenn das nicht das Allerletzte ist…
Mit einem Rinderohr habe ich mich auch schon herumgeschlagen. Das widerspenstige Ding wollte sich einfach nicht bändigen lassen.
Ciao, ciao! Bis zum nächsten Mal!
Eure Morena
4. Mai 2014: Tagebuch Teil Drei
Am 15. April war grosse Geburtstagsparty angesagt. Ich durfte meinen
17. Geburtstag und meine Freundin Scricciola aus
Apulien ihren 15. Geburtstag feiern. Ist das nicht toll?
Für mein Alter bin ich immer noch topfit. Zugegeben, die Sehstärke lässt allmählich etwas nach, aber dafür ist meine Spürnase
immer noch sensationell. Alles Neue wird wie immer zuerst einmal gründlich untersucht.
Wie man sieht, bin ich bei allen total beliebt. Ich darf mich sogar zu Sheila auf ihr heiliges Bett legen. Das darf sonst niemand.
Wenn Sheila im Garten ist, schleiche ich mich auch manchmal heimlich auf ihr Bett. Das Ding ist nämlich sehr bequem.
Im Gegenzug darf meine liebste Freundin Arina meine Decke mit mir teilen. Ich mag es, wenn sie in meiner Nähe ist.
Aber jetzt könnte man meinen, dass hier Körbchen- und Deckennot herrscht. Das ist aber überhaupt nicht der Fall. Im ganzen Haus
gibt es 15 Körbchen, Decken, Kissen usw. Wir geniessen es einfach, ab und zu beisammen zu liegen. Das ist doch schön, oder?
Da ich nicht Treppensteigen kann - das habe ich im Tierheim ja nie gelernt und ausserdem wäre ich nun auch viel zu alt dafür - steht
mir hier ein toller Treppenlift zur Verfügung.
Dadurch, dass ich hier täglich herauf- und heruntergetragen werde, meine Augen gewaschen und gepflegt, meine Nägel regelmässig
geschnitten werden und vieles mehr, ist meine Beziehung zu Menschen enorm viel besser geworden. Man kann mich nun anfassen, ich mag
sogar, wenn man mir die Ohren krault und wenn es mir mal grad nicht passt, dann tapse ich mit meinen dünnen Beinchen einfach davon.
Mitte Mai werden wir alle eine Woche in den Urlaub fahren. Das wird vielleicht ein Abenteuer. Die Fahrt wird knapp 3 Stunden dauern
und wird bestimmt total anstrengend sein. Aber das Ferienhaus soll ganz toll sein, ebenerdig mit Garten und seniorenfreundlich.
Bin ja wirklich gespannt, was da auf mich zukommen wird. Ich werde auf jeden Fall alles genau untersuchen, dafür braucht man
mindestens eine Woche Zeit...
Nach meinem Urlaub werde ich mein Tagebuch mit neuen Fotos weiterführen.
Fino ad allora, tanti saluti dalla Svizzera
Morena