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1. Oktober 2013

Ursula

Wir haben Ursulas Vorgeschichte für Sie dokumentiert.

Ursula Ursula Ursula

Das Tapsen, das man im Haus von Ursulas Pflegestelle die letzte Zeit jeden Morgen hören konnte, wurde nach und nach immer lauter.

Nun wurde die Ursache gefunden: Ursula hat sich langsam in die Herzen der Familie geschlichen.


Und als der Familienrat tagte, stand schnell fest....



16. September 2013: Ursula soll bei uns bleiben!

Hallo Frau von Schlichting,

noch im Juli hätte ich gesagt, dass Ursula - wir nennen sie ja Sally, es woanders besser haben würde: ländlicher (Sally ist absolut naiv im Verkehr und hat Schiss vor Fremden, besonders Radfahrern, Kinderwagen, Inlinern), mehr Hunde (sie ist super sozialisiert und liebt die Kontakte auf der Hundewiese) und weniger Menschen im direkten Umfeld (denn mit den Menschen hat Sally ihre liebe Not).

Sie hat sich aber ganz gut gemacht bis Schuljahresende. Dann waren unsere Kinder für 4 Wochen bei Oma und Opa. Und Sally musste sich nur noch mit 2 statt 4 Menschen auseinander setzen.

Daraufhin sind mehrere Knoten geplatzt:

Mein Mann ist vertrauenswürdig genug, dass sie in bedenklichen Situationen (nach Sallys Empfinden) auch zu ihm flüchtet.

Lenny findet die entspannte Sally so toll, dass die beiden jetzt miteinander spielen: jeden Morgen Ringkampf im Doppelbett über mehrere Runden, Fellpflege und Kuscheln zwischendurch. Das Getobe kann auch abends stattfinden oder tagsüber nach der Ankündigung von Gassigehen. Im Wohnzimmer auf den Fliesen (rutschig) oder im Garten. Auch schon auf der Hundewiese geschehen.

Sally traut sich viel mehr und gleichzeitig fange ich eigentlich an, sie zu erziehen. Dass sie Katzenfutternäpfe abschleppt, um in Ruhe die Reste rauszuholen, ist ja noch okay (auch wenn es in meinem Bett stattfindet. Aber die Packung Spaghetti durfte sie nicht behalten.)
Sie darf aber unterwegs nicht Unrat fressen oder durch den Zaun abhauen (toll hier! keine Menschen, aber viele spannende Gerüche). Sie ist nicht so lernfähig wie ein Welpe, aber wir kriegen das hin! Es klappt.

Sie richtet sich sehr nach mir. Alle Bekanntschaften von der Hundewiese machen seit Monaten Witze über Lenny: er galt immer als sehr gehorsamer Hund, der regelrecht angeflogen kommt. Nun ja, dank des 2-Hunde-Effektes dauert es jetzt etwas länger bei ihm und manchmal sind die Ohren dicht. Aber Sally kommt nach Pfiff sofort, sie ist zuverlässiger und schneller da als Lenny. Seit er spitz gekriegt hat, dass ich bei der Gelegenheit die Annahme von Leckerchen übe (Sally ist anfangs bei Leckerbissen nur weggerannt - Misstrauen!), kommt er aber auch :).

Neueste Entwicklung: sie kommt wedelnd auf mich zu, wenn ich weggewesen bin. Noch sehr sachte, aber ich freue mich trotzdem.

Mein Mann möchte sie behalten, dabei war er gegen einen zweiten Hund. Nun findet er sie fast attraktiver als Lenny (Lenny sei putzig, Sally sei mehr ein richtiger Hund). Alle haben nur noch die bisher kaum beachtete Sally im Kopf.
Ich selbst hatte Bedenken, ob wir 2 Hunden gerecht werden können - ich vor allem als hauptsächlicher Gassigeher und Erzieher. Es ist mehr Arbeit, doch die Maus bringt auch so viel Gewinn, dass man sie nicht mehr missen möchte.

Ich muss jetzt Schluss machen, weil Sally immer noch auf mich wartet.
Anbei ein paar Fotos. Von der völlig entspannten Sally habe ich leider kein Bild. Aber es gibt sie schon.
Sie entwickelt übrigens feines, seidiges Fell und hat schon total süße Höschen.

Viele Grüße
Antje B.


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