Odino, der wuschelige Herzensbrecher, hat in kürzester Zeit sein Zuhause gefunden und konnte das Tierheim verlassen.
Er durfte nach Schönwalde zu zwei Hundefreundinnen ziehen und ist jetzt der Hahn im Korb.
13. Januar 2014: Der Hundebär ist da!
Guten Morgen Barbara,
wo fange ich jetzt mit meiner Begeisterung an? Also am Besten am Anfang: Mit dem Transport hat alles wunderbar geklappt.
Cosimo (Unser 'Principe' heißt jetzt definitiv
so und eben ist er, so gerufen auch schon mal gekommen. Na, vielleicht wollte er das sowieso gerade tun.) war um 21.30 in Potsdam
und wir (eine Freundin und ich) auch. Der Herr Hund ist ja sowas von cool. Er ist aus dem Kombi ausgestiegen, hat gepinkelt und dann
freundlich gewartet bis ich mich/wir uns sortiert hatten und dann hat er sich zu meiner Freundin auf die Twingorückbank gesetzt,
als ob er nie etwas anderes gemacht hätte, hat noch eine Runde Küßchen verteilt und ist eingeschlafen.
Meine Zottelmädchen waren da deutlich aufgeregter, als ich mit dem Hundekerl nach Hause gekommen bin. Pippi tut ja gern mal lautstark,
wenn ihr etwas nicht ganz geheuer ist und Frida konnte sich nicht gleich entscheiden, ob sie in Sorge darüber geraten sollte, daß da
jetzt noch Einer zum Liebhaben ist, oder ob sie Cosimo gleich einen Heiratsantrag machen sollte.
Cosimo findet die Mädels interessant, aber was ihn zumindest gestern Abend noch mehr fasziniert hat war der große, alte
Gründerzeit-Standspiegel, aus dem heraus ihn doch tatsächlich noch ein riesengroßer Wuschelhund angeguckt und nachgemacht hat. Darüber
sind beide dann irgendwann eingeschlafen. Ansonsten hat Cosimo die erste Nacht hier im 'Schlafzimmer' auf dem großen Hundekissen
verbracht, aber heute früh hat's ihn dann doch dort nicht mehr gehalten und er ist beim Guten-Morgen-sagen "ganz zufällig"
ins Bett geklettert. Da war er sich, glaube ich zumindest, selbst noch unschlüssig, ob das jetzt die geeignete Maßnahme war, aber
dank der mir eigenen Inkonsequenz schnurchelt er jetzt dortselbst und halb auf mir und der Tastatur völlig entspannt.
Vorher waren wir alle zusammen eine gaaanz große Hundeerkundungsrunde spazieren, obwohl - wenn's nicht gerade etwas ganz
Interessantes zu erschnuffeln gibt, ist Cosimo eher ein Flaneur. Der Süße geht so toll an der Leine, bleibt stehen und wartet auf
meine Trödeltussis, die sooo langsam lesen und wenn fertig, erst noch vier bis sieben Mal übereinander pinkeln müssen. Als wir
zurückgekommen sind sahen alle Drei wie die Dreckspatzen aus, weil sie offenbar einen Wettstreit: "Wer scharrt nach dem Markieren
am Nachhaltigsten" ausgelobt hatten.
Ich hatte ja erwartet, Cosimo täte das (Markieren) ankunftshalber auch im Haus - hat er aber nicht. Wir haben ja gestern abend noch
eine kleine Pinkeltour gemacht und dann hat er mit allen Verrichtungen bis zum Morgenspaziergang gewartet. Na gut, er pinkelt im
Garten, aber das besprechen wir noch miteinander.
Mein Freund hat mal von meiner verstorbenen Briardhündin gesagt, Joyce sei ein Hund wie eine Bahnschranke. Cosimo (kommt im Übrigen
aus dem Altgriechischen und bedeutet der Ordentliche, der Ruhige, der Schöne) ist ein Hund
wie ein kleiner Berg. Wo er sitzt, geht nix mehr. Mit Vorliebe sitzt er derzeit unmittelbar vor mir. Wie gesagt, ich bin begeistert!
Erst mal viele Grüße
Angela und die drei Strubbel





15. Januar 2014
Hallo Barbara,
Cosimo und ich waren heute beim Tierarzt, Impfen und Ohren angucken und er war wieder nur toll.
Auf dem Hinweg fand er es noch besser (sicherer), wenn ich erstmal ins Auto einsteige und er
hinterherklettert - zurück saß er schneller vor dem Beifahrersitz als ich die Tür richtig
offen hatte.
Im Wartezimmer hat er längere Zeit einen zwar freundlichen, aber völlig hysterischen Riesenrottweiler
mit absoluter Gelassenheit über sich ergehen lassen und anschließend den Doktor mit den fiesen
Ohrenputzstäbchen. Der Tierarzt meint, Cosimo hat seine Locken mit ziemlicher Sicherheit von einem Perro
de agua und der Rest ist auch irgendwie spanischer Hütehundmix. Auch wenn ich auf sowas in der Art auch
schon gekommen war, ist es aber auch völlig wurscht. Prinz Wolle ist der allerwunderschönste Wuschelhund
überhaupt.
Gestern habe ich ihn stundenlang gebürstet (das hat fast was Meditatives) und Pippilotta hat
fassungslos zugeguckt. So die ganz große Liebe mit den beiden Zotteldamen ist hier noch nicht ausgebrochen.
Frida würde ja gern, aber Pippi ist (unpassenderweise) gerade läufig und demzufolge einigermaßen
überspannt und zickig. Da muß Frida sich notgedrungen in Solidarität mit dem Schwesterherz üben.
Und Cosimo ist ganz Kavalier. Da können die Damen noch so lecker riechen, aufdrängen tut er sich nicht.
Dafür fand er es doof, daß ich heute mal probiert habe, ein bißchen arbeiten zu gehen
und hat ein Stückchen
Türrahmen und etwas Abtreter gegessen. Na, wir arbeiten dran. Morgen bin ich nur an unserem Bürostandort,
da kann er wahrscheinlich mitkommen. Weil ich nämlich eigentlich krank bin (der gewöhnliche grippale Infekt,
den ich sonst zu ignorieren pflege) habe ich die Option, jederzeit wieder gehen zu können, wenn was auch
immer nicht funktioniert. Meine Freundin und Kollegin, die Cosimo mit abgeholt hat aus Potsdam war ja
spontan so begeistert von Cosimo(s Wesen), daß sie ihn schon als Therapiehund Karriere machen sieht.
Für's Erste hat Cosimo hier einen selbstgewählten, etwas schlichteren Job: Er gibt die Zugluftrolle.
Obwohl es bei mir im Haus sicher nicht überheizt ist, liegt der Herr Hund mit Vorliebe quer vor der
alten undichten Haustür. Das hat zum einen wohl Temperatur- und oder Frischluftgründe, zum anderen
scheint es mir blanke Berechnung: Ich kriege die Tür erst auf um potentiell abzuhauen, wenn ich Cosimo
beiseite geschafft habe. Und wie schon erwähnt - er ist ein Hund, wie ein kleiner Berg.
Fortsetzung folgt.
Liebe Grüße
Angela
26. Januar 2014: Prinz Cosimo, der Wollige
Cosimo, der Wollige scheint im übrigen nicht nur (wie der, in der Praxis aushelfende
Tierarztschwiegerpapa vermutete) ein Schaf unter seinen Vorfahren gehabt zu haben, sondern auch eine
Bergziege. Der Herr Hund ist sowas von geländegängig, hopst meine zugewucherten Gartenterrassen rauf
und runter und klettert 'vorderrücks' über eine alte Trittleiter auf die Veranda und wieder runter.
Ferdinand, mein früherer Perro de agua ist ja auch mal eben zwei Meter aus dem Stand auf die
nächsthöhere Gartenebene gehopst und die bezaubernde Frida stand schon zweimal auf dem Dach, aber das
mit der Leiter hat noch keiner gebracht.
Cosimo schläft übrigens nicht im Bett (er ist der Erste, der mein Riesen-Hundeschlafkissen zweckbestimmt
würdigt). Das eröffnet völlig ungewohnte Schlafpositionen, aber manchmal....hätte
ich's wohl doch gern.
Angela
8. Februar 2014: Seine Wolligkeit ist steigerungsfähig...
Cosimo geht ans Telefon, wenn's klingelt.
Der Herr Hund hat ja nach der einmaligen 'Verkostung'
meines Küchentürrahmens und meines Lieblingsabtreters überhaupt niemals nicht mehr irgendwelchen
Schaden angerichtet oder Blödsinn gemacht. Umso verwunderter war ich, als ich neulich nach Hause kam
und mein, für gewöhnlich an der Wand hängendes Telefon (es besteht nur aus einem
Hörer) mit völlig
verknüddelter Strippe auf dem Boden lag.
Ich hab's wieder angehängt und mich solange in Ratlosigkeit ergangen, bis es (offenbar erneut)
klingelte. Ich hatte keine Lust dranzugehen, aber Cosimo hat sich sofort bemüht, mir die Sache abzunehmen.
'Abnehmen' hat ja auch funktioniert (groß genug ist er), aber zum Telefonieren muß man das Teil
per Knöpfchendruck anschalten. Dafür waren die Pfoten dann doch zu dick.
Und jetzt müssen wir vier nochmal dringend nach draußen in den Scheinfrühling, damit wir rechtzeitig
zum Tatortschlafen wieder da sind ;-).
Liebe Grüße
Angela und die Zottel (Cosimo verbittet sich den Zottel und besteht auf 'Rauschgoldengel')
29. September 2014: Odino hat Bilder geschickt
30. September 2014: Prinz Wolle und sein Gefolge...
...oder: Antiquarische Palastnotizen und die große Käseerwartung