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21. Juni 2014

Olmo

Olmo Olmo


Auch Olmo durfte auf seine alten Tage noch einmal ein neues Kapitel in seinem Buch des Lebens aufschlagen.

Er hat eine liebe Familie in Vöhringen gefunden, die dem alten Hundeherrn alle Annehmlichkeiten zeigen wird, die ein Familienhund genießen darf. Er wird geliebt und umsorgt, darf auf weichen Betten liegen und bekommt gutes Futter. Er kann Spaziergänge genießen und stets wartet eine streichelnde Hand auf ihn.

Wir haben Olmos lange Vorgeschichte für Sie dokumentiert.


22. Juni 2014: Angekommen

Hallo Frau Fausten,

so entspannt wie Olmo im Auto lag, ist es auch weitergegangen. Ich musste ihn zwar ziemlich überreden, aus dem Auto wieder auszusteigen, aber schließlich habe ich es geschafft.

Wir sind dann ins Haus gegangen, er war nur mit schnüffeln beschäftigt, alles so aufregend. Die anderen Hunde haben geschaut, aber er hat sie ignoriert, und was zuerst leichte Abwehr war, schlug dann schnell in Neugier um. Nicht mal Fluffy hat ein Wort gesagt. Zuerst hat sie es verpennt, und als ich dann mit ihm in den Garten ging, habe ich sie geweckt und mitgenommen. Sie war so überrascht, das sie vergessen hat zu bellen. Und dann war es gelaufen, er war akzeptiert. Es war, als ob er schon immer bei uns gewohnt hätte, faszinierend.
Als wir aus dem Garten wieder reinkamen, habe ich versucht, ihn für seinen Korb zu interessieren. Er hat die Leckerlies sehr gerne aus dem Korb gefressen, reinlegen wollte er sich nicht. Also habe ich den Korb entfernt, und die Matratze und die Decken auf den Boden gelegt. Wieder mit Leckerlies garniert und ihm eine Pansenstange gegeben. Da hat er sich dann hingelegt um sich die einzuverleiben, alles im Eilzugtempo. Er lief dann wieder im Zimmer herum, und ich habe mich ins Bett gelegt, und so getan als ob ich schlafe, Licht aber noch angelassen. Da kam er dann auch zur Ruhe, und kurze Zeit später hat er auf seiner Decke geschnarcht!

Wir haben dann geschlafen bis fünf Uhr, bis Fluffy in den Garten wollte. Da ist er dann auch mitgegangen, und hat die Gelegenheit genutzt sich zu erleichtern, alles noch an der Leine. Danach haben wir wieder geschlafen bis viertel vor sieben. Er ist brav auf seinem Platz liegen geblieben bis ich ihn geholt habe, aber dann war er nicht mehr zu halten. Nachdem er sein Häufchen gemacht hatte (nicht so günstig plaziert, mitten auf der Straße, aber macht nichts, ich habe immer Tüten dabei), ging's im Schweinsgalopp dahin, mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Er hat Sugar und Sissi regelrecht überfahren mit seinem Tempo, aber er hat schnell begriffen, dass man auch mal warten muss, bis alle ausgeschnüffelt haben. Seiner Meinung nach hätte der Spaziergang Stunden dauern können, aber ich muss erst mal sehen, wie weit man ihn belasten kann. Also sind wir wieder heim gelaufen, wo er dann ständig hinter mir hergelaufen ist.

Das Frühstück muss ihm sehr geschmeckt haben, so schnell wie er es gefressen hat. Die Reihenfolge der Napfausgabe muss er noch lernen. Die Näpfe der anderen Hunde wurden auch noch kontrolliert, Sugar hatte ihm netterweise einen Happen übriggelassen. Aber, ganz Gentleman, er hat auch ein paar Brocken gelassen für Fluffy.
Dann sind wir nochmal in den Garten gegangen, diesmal ohne Leine. Auch wenn er ganz gut zu Fuß ist, glaube ich nicht, dass er über den Zaun springen kann. Wieder im Haus lief er mir ständig hinterher, und damit er sich hinlegt und zur Ruhe kommt, habe ich die Tür zum Wohnzimmer zugemacht, und war in der Küche. Eine Weile ist er noch rumgelaufen, aber dann hat er sich hingelegt, und jetzt schläft er. Da habe ich dann heimlich die Fotos gemacht, damit er nicht wieder aufwacht und aufsteht.

Was mir nicht so gut gefällt, er fiept wenn er sich hinlegt, und er legt sich sehr sehr vorsichtig hin. Das werde ich abklären lassen, wenn ich eh zum Tierarzt muss. Beim Laufen hat er keine Probleme, und ich werde ihn beim Spaziergang bremsen müssen, weil sein Tempo für unsere Gruppe sehr hoch ist! Aber ich denke er wird ruhiger werden, wenn er erkennt, dass es jetzt jeden Tag Spaziergänge gibt, und Essen, und ich auch nicht wie durch Zauberhand verschwinde. Bis jetzt war die Eingewöhnung so problemlos, besser hätte es nicht gehen können.

Ich melde mich bald wieder, mit dann hoffentlich besseren Fotos.

Liebe Grüße
Evi S.


23. Juni 2014

Hallo Frau Fausten,

kurz die neueste Info über Olmo. Ich war heute beim Tierarzt, nachdem er heute Nacht nicht hochgekommen ist und auf seine Decke gepinkelt hat, weil er es nicht mehr halten konnte. Es war ihm heute Nacht ganz arg, er hat versucht, das Malheur aufzuschlabbern, hat sich vorher leider nicht gemeldet, sonst hätte ich ihm hochhelfen können. Ich habe ihn dann hochgehieft, und wir sind erst mal in den Garten, wo er nochmal ordentlich gepinkelt hat. Dann habe ich sein Bettchen enfernt, und ihm die Matratze geholt, damit er wieder weich liegen kann. Er war dann auch ganz erleichtert, als alles wieder sauber war.
Olmo Die Untersuchung beim Tierarzt hat ergeben, dass das eine Nervensache ist, resultiert vermutlich aus seinem Vestibularsyndrom. Kann wieder besser werden, vielleicht bleibt es aber auch. Er hat auch Probleme mit der Wirbelsäule im Bereich Brustkorb. Er wäre aber noch relativ gut bemuskelt für einen Hund seines Alters. Er schleift manchmal auch ein wenig die Hinterfüße, kratzt mit den Krallen über den Boden, das hat die gleiche Ursache. Sie meinte auch, die Art wie er liegt, die Hinterbeine relativ gerade nach vorne, würde auch auf eine Nervensache hindeuten. Wir unterstützen ihn jetzt mal vorübergehend mit Cortison, da Metacam sehr auf die Nieren geht, und bevor das große Blutbild nicht gemacht ist, wollen wir die nicht belasten. Das Blutabnehmen haben wir ihm heute noch erspart, er war eh nicht begeistert, aber trotzdem sehr brav.

Ins Auto habe ich ihn rein und rausgehoben, er wiegt 24 kg, das geht für mich gerade noch und ist für ihn schonender. Er läßt sich auch sehr schön heben. Ich denke, wenn er durch die regelmäßigen Spaziergänge mehr Muskeln hat, könnte es sich ein wenig verbessern. Außerdem werde ich ihn mit Nahrungsergänzung unterstützen, da gibt es ein paar recht gute Mittel.
Wir haben heute überlegt, ob unter seinen Vorfahren vielleicht ein Dackel sein könnte, die Tierärztin meinte das auch. Ansonsten ist er wie ein Panzer, er hat ziemlich viel Kraft, und ihn irgendwohin zu bekommen, wo er nicht hin will, kann mühsam sein. A bisserl stur ist er schon auch!

Fressen tut er gut, er macht auch die anderen Näpfe sauber, heute gab es Nudeln, die mögen die anderen nicht so, er war begeistert. Käse kennt oder mag er nicht, die Tabletten bekommt er in ein weiches Leckerlie. Heute Abend bestelle ich noch ein Spezialgeschirr, da kann ich ihm dann besser helfen.

Heute war ich schon ein paar Stunden arbeiten, er schlief als ich ging und schlief als ich kam, muss aber zwischendrin aufgestanden sein und etwas getrunken haben, sah man an der Überschwemmung um den Wassernapf. Am Nachmittag hat er mal kurz geweint, sich aber gleich beruhigt, als ich zu ihm kam. Heute morgen hat er sich dann auch gemeldet, als er raus musste. Er hat wirklich eine schöne tiefe Stimme!

Liebe Grüße
Evi S.


Neuigkeiten vom 10. August 2014

Hallo Frau Fausten,

ein paar kleine Neuigkeiten von Olmo. Ich weiß jetzt auch, an wen er mich erinnert, an Theo Waigel :-).
Er taut so langsam auf, das mit dem Leckerlie einheimsen, wenn man Frauchen auf dem Spaziergang anschaut, hat er schon zur Perfektion gebracht. Er bleibt dann stehen, schaut mich mit zur Seite gelegtem Kopf an, und wartet. Natürlich kann ich da nicht widerstehen, ihm etwas in seine weiche Schnodderschnauze zu schieben. Hände waschen erübrigt sich dann auch, man muss sie nur noch an der Hose abwischen. Allerdings ist er der Meinung, dass seine Mädels zu dick werden, denen gönnt er nämlich nichts. Nicht, dass er aggressiv reagieren würde (das Wort kennt er nicht), aber er schiebt seine große Schnauze zwischen meine Hand und den anderen Hund und versucht, die Leckerlies abzufangen. Ladys first kennt er da nicht, da vergisst er den "Gentleman" sehr schnell!

Den Wald liebt er auch, aber am liebsten läuft er am Waldrand entlang und sucht Fährten, die er dann auch meldet. Da wird er richtig aufgekratzt. In der Hundeschule benimmt er sich auch vorbildlich, und er hat jetzt einen Job! Da er so schön gelassen ist und auf alle Hunde so freundlich abwartend zugeht, darf er "Probehund" für schwierige Hunde sein. Er läuft dann mit mir im Abstand zu dem anderen Hund, der so lernt, dass große schwarze Rüden nicht immer aggressiv sein müssen. Meine Trainerin ist froh, dass wir da mitmachen, denn viele Hunde haben ein Problem mit großen schwarzen Rüden. Und er liebt die Hundeschule auch, weil es da immer Leckerlies satt gibt.

Fressen ist für ihn immer noch ein Fest, Näpfe sauber machen oder Hundefutterreste entsorgen muss ich nicht mehr, nur noch nachwischen. Er kann sich sogar für grünen Pansen begeistern, da lassen ihm die Damen immer großzügig was übrig, das mögen sie nämlich nicht so gerne.
Er hat am Rücken auch schön Muskeln bekommen, und vorne ist er auch nicht mehr so "tiefergelegt". Natürlich sind seine Hinterbeine nicht so belastbar, und tiefes Gras bringt ihn schnell an seine Grenzen, aber er hält lange durch und hat ein gutes Tempo.
Ins Auto einsteigen geht noch nicht, da muss ich ihn noch heben. Aber ich habe bald eine Einzelstunde mit ihm bei der Trainerin, und da wollen wir Auto einsteigen über die Rampe gehen üben. Alleine möchte ich das nicht machen, weil mir mein anderer Rüde mal abgerutscht ist, und er dann gar nicht mehr auf der Rampe laufen wollte. Zu zweit geht es doch besser, wenigstens die ersten Male.

Das waren ein paar Neuigkeiten von Olmo, nächstes Mal schicke ich wieder Fotos mit.

Liebe Grüße Evi S.

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